Zusammenfassung
Wissenschaft und Technik sind soziale Phänomene. Wie alle sozialen Phänomene entstehen, entwickeln und verändern sie sich — sie zeigen Aufstieg und Verfall — und sie kommen sogar zu einem Ende; dies gilt für alle Kontinente und für sämtliche Kulturen, wobei jeweils unterschiedliche Entstehungszeiten und Entwicklungsgeschwindigkeiten zu beobachten sind. Aber nur selten und ansatzweise hat die Technik, deren Wurzeln bis auf das handwerkliche Können der ältesten überlieferten Zeiten, und sogar bis auf die noch früheren und bekannten Techniken der steinzeitlichen Jäger und Handwerker, zurückreichen, die Schranken der auf eine bestimmte soziale Klasse begrenzten Tätigkeit überschritten, und dies nur in Zeiten, in denen besondere soziale Bedürfnisse vorlagen. Man könnte hier etwa denken an die reine Mathematik der Chinesen, an die für praktische militärische und politische Zwecke entwickelten astronomischen Kalender, an die griechische Cheraie und an die Erfindung des ‘flüssigen Feuers’ für die Schiffsverteidigung (eine sehr kurze Verbindung von Wissenschaft und Technik), oder an die europäische Sternkunde und die praxisorientierten Seefahrtsnavigatoren der Renaissance.
Überarbeitete Fassung eines Vortrages, der zuerst auf dem „UNESCO-Symposion on Technological Innovations and their Social Impacts“, Bonn 10.-14.11.1980, gehalten wurde.
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© 1982 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig
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Cohen, R.S. (1982). Soziale Folgen moderner technischer Innovationen. In: Rapp, F., Durbin, P.T. (eds) Technikphilosophie in der Diskussion. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-89413-7_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-89413-7_5
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-528-08505-6
Online ISBN: 978-3-322-89413-7
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