Zusammenfassung
Die Berücksichtigung der sozialen Umwelt und ihrer Einflüsse auf die Organisation ist in den Sozialwissenschaften lange vernachlässigt worden. Organisationen galten als zielbestimmte, mehr oder weniger rationale- Gebilde, die in Hinblick auf die Übereinstimmung mit dem Organisationsziel, d.h. ihre interne Instrumentalität, analysiert wurden. In dieser flüsse von der traditionellen Organisationssoziologie zugunsten der internen Logik ihres Konstrukts ausgeklammert.1
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Literatur
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Die funktionale Ähnlichkeit mit dem primären, die strukturelle Ähnlichkeit mit dem sekundären Bereich ist direkt auf die Genese der Sozialisationsorqani-sationen zurückzuführen. Die Verlängerung von Handlungsketten, die eine Hemmung von Affekten und die Zunahme der Selbststeuerung, somit vermehrte Kusto-dialisierungs- bzw. Sozialisationskapazitäten erforderlich machte, war Teil eines umfassenden Vorgangs der gesellschaftlichen Veränderung, in dessen Verlauf die komplexen Großgebilde erst aufkamen. Die von den Sozialisationsorganisationen übernommenen Aufgaben sind in diesem Umfang durch die Organisationsentwicklung entstanden. Mit der Zunahme der Arbeitsteilung und der Entwicklung von hochkomplexen Apparaten kommt es zu sozialen Gegebenheiten, die nun dem Menschen als seelische Forderungen gegenübertreten. (Dazu auch Schelsky, Helmut: Der Mensch in der wissenschaftlichen Zivilisation, in Schelsky: Auf der Suche nach Wirklichkeit, Düsseldorf/Köln 1965, S. 439–479). Die vom Menschen selbst geschaffenen sozialen Gebilde entwickeln sich mit einer Dynamik, hinter der die psychische Befindlichkeit zurückbleibt. Es ist bezeichnend für die zu diesem Zeitpunkt bereits erreichte Bedeutung der Organisation, daß die nun fälligen Persönlichkeitsveränderungen ebenfalls differenzierten, rationalisierten Gebilden übertragen werden. Die Probleme, die mit steigenden Identitätsansprüchen verbunden sind, bleiben nicht einer Lösung im Rahmen primärer Beziehungen überlassen, sondern führen zum Aufbau von Organisationen, die pädagogische und therapeutische Vorgänge kontinuierlich und berechenbar durchzuführen haben.
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Plake, K. (1981). Sozialisationsorganisation, Umwelt, Geschichte. In: Die Sozialisationsorganisationen. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 14. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88657-6_9
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