Zusammenfassung
In modernen westlichen Demokratien hat „objektives“ Wissen oft einen eigenständigen Wert. „Objektives“, das heißt in aller Regel wissenschaftlich abgesichertes Wissen, gilt regelmäßig als Grundlage und Begründung für soziale, ökonomische und vor allem politische Entscheidungen. Für die wissenschaftliche Arbeit ist dabei die Reflektion darüber wesentlich, daß Wissen — generell und nicht nur sozial- und politikwissenschaftliches Wissen — immer unvollständig ist und bleiben wird. Dies gilt erst recht für die Politikfeldanalyse, weil neben dem im engeren Sinne politik- und sozialwissenschaftlichen Wissen in der Regel noch fachspezifisches Wissen anderer Disziplinen in die Analyse einfließen muß. Diese — zunächst positiv konnotierte — Interdisziplinarität mit ihren spezifischen Verständigungsproblemen zwischen den beteiligten Disziplinen läßt oft schnell die Grenzen „objektiven“ Wissens sichtbar werden; entsprechend unsicher ist dann der Grad wissenschaftlich abgesicherter Folgerungen und Empfehlungen. Diese Unsicherheit paßt aber eigentlich nicht zu unserem traditionellen Wissenschaftsverständnis, bei dem es bekanntlich bereits als gute Forschungsleistung gilt, herauszufinden, daß eine bestimmte Hypothese nicht bestätigt werden kann.
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© 1991 Leske + Budrich, Opladen
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Schubert, K. (1991). Politikfeldanalyse im Spannungsfeld von Objektivität, Rationalität und normativen Bezügen. In: Politikfeldanalyse. Grundwissen Politik, vol 6. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85147-5_16
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85147-5_16
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-85148-2
Online ISBN: 978-3-322-85147-5
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