Zusammenfassung
Friedens- und Konfliktforschung wird in Deutschland seit Jahrzehnten trotz lange Zeit widriger institutioneller und finanzieller Bedingungen mit besonderer Intensität und bemerkenswertem Erfolg betrieben. Gründe dafür sind zum einen die historische Verantwortung, die die Bundesrepublik Deutschland als Erbin eines in der Vergangenheit besonders kriegslüsternen Staates hat, zum anderen die Bedrohungssituation während des Kalten Krieges, als die Bundesrepublik als bevorzugtes Ziel eines Atomschlags galt. Dabei war die bundesdeutsche Friedensforschung von der Friedensbewegung nur schwer zu trennen: Eine erste systematische Beschäftigung mit den Folgen des Krieges ging in den 1950er Jahren — beeinflusst von der Diskussion in den USA — von Naturwissenschaftlern aus, welche die einflussreiche „Kampf-dem-Atomtod“-Bewegung in Gang setzten (vgl. Wasmuth, 1998).
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Schultze, RO., Zinterer, T. (2004). Einleitung. In: Eckern, U., Herwartz-Emden, L., Schultze, RO., Zinterer, T. (eds) Friedens- und Konfliktforschung in Deutschland. Politikwissenschaftliche Paperbacks, vol 37. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80929-2_1
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