Zusammenfassung
Noch vor kurzem stellte der Theorienvergleich in der deutschsprachigen Soziologie eine beliebte und vielbehandelte Fragestellung dar.18 Man kann dies wissenschaftssoziologisch durchaus erklären, Nach dem Ende der Dominanz einzelner theoretischer Ansätze wie des Strukturfunktionalismus in den 50er und fruhen 60er Jahren, des Marxismus und anderer Varianten von.„Konflikttheorien“ in den späten 60er und 70er Jahren — erhoffte man sich vom Theorienvergleich einen Ausweg aus dem Dilemma der Existenz einer Vielfalt miteinander konkurrierender, für sich jeweils „teilweise“ durchaus richtiger, in vielem einander jedoch widersprechender Theorien. Dies muß Forscher und Studierende in Unsicherheit sturzen, wenn man sich nicht einfach damit begnügt, die Theorien mehr oder weniger unvermittelt nebeneinander und Iehrbuchma Big darzustellen und abzuhandeln, verbunden vielleicht mit partieller Würdigung und Kritik an einzelnen ihrer Annahmen.19 Die interne wissenschaftliche Spezialisierung scheint, wie bereits angedeutet, darauf hinauszulaufen, daß die Teilnehmer an diesen theoretischen Debatten sich auch personell immer starker als eigene Gruppe von den (auch) empirischen Soziologen und Soziologinnen abgrenzen. Neben „Theoretikem“ und.„Empirikern“ entsteht tendenziell noch eine dritte Kategorie von Sozialwissenschaftlem, die als Ziel nicht die Erarbeitung objektiven Wissens über soziale Prozesse sehen, sondem das Schreiben.„interessanter, stimulierender, provokativer Essays“ (Boudon 1995:233).
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© 2003 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Haller, M. (2003). Elemente eines systematischen Theorienvergleichs in den Sozialwissenschaften. In: Soziologische Theorie im systematisch-kritischen Vergleich. Universitätstaschenbücher, vol 1. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80883-7_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-8100-3468-7
Online ISBN: 978-3-322-80883-7
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