Zusammenfassung
Soziale Beziehungen im Nahbereich, die auf wechselseitigen informellen Verbindlichkeiten beruhen, erbringen eine primäre soziale Integrationsleistung und bilden gegenüber der Integration in Erwerbsarbeit eine eigenständige Dimension sozialer Einbindung (vgl. hierzu Kap. II.1). Auch bei der Beobachtung von Verschiebungen zwischen formeller und informeller Arbeit (vgl. Kap. II.3) und der Erosion institutionell befestigter Grenzen zwischen der Arbeitssphäre und der privaten Lebensführung (vgl. Kap. II.2) muss die Unterstützungsleistung sozialer Netzwerke in den Blick genommen werden. Schließlich gelten in den Diskursen über soziales Kapital (OECD 2001c; Lin 2001) und über das europäische Sozialmodell (Europäische Kommission/Eurostat 2001) überschaubare soziale Beziehungen in der Familie, im Freundeskreis, in der Nachbarschaft, in ethnischen und religiösen Gemeinschaften als wesentliche Ressource und als Gradmesser des sozialen Zusammenhalts. Eine häufige These lautet, dass Individualisierung zugleich zusätzliche Anforderungen an Unterstützung durch soziale Beziehungen stellt, während die Leistungsfähigkeit sozialer Netzwerke (etwa von Familie und Nachbarschaft) abnimmt.
Unter Mitarbeit von Peter Bartelheimer und Klaus Peter Wittemann.
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Literatur
Unter Mitarbeit von Peter Bartelheimer und Klaus Peter Wittemann.
Vor allem zu den Netzwerken von Frauen und Müttern (Gerhard u.a. 2002; Goebel 1997; Niepel 1994; Mayr-Kleffel 1991), älteren Menschen (Hollstein 2001a; Künemund/Hollstein 2000; Deutsches Zentrum für Altersfragen 1998; Engel u.a. 1996; Wagner u.a. 1996) sowie von Personen in besonderen psychosozialen Problemlagen (Hutner 1996; Ningel/Funke 1995; Angermeyer 1984; Angermeyer/Bock 1984; Lammers 1984) liegen eine ganze Reihe von Untersuchungen vor.
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Schmitt, C. (2005). Informelle soziale Beziehungen. In: Berichterstattung zur sozioökonomischen Entwicklung in Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80600-0_17
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80600-0_17
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
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