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Wen dürfen parlamentarische Untersuchungsausschüsse untersuchen?

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Recht Politik Wirtschaft Dynamische Perspektiven
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Auszug

Norbert Wimmer war in den Jahren 1971 und 1972 als Referent im Bundes-kanzleramt-Verfassungsdienst tätig.1 Er hat damals in den Abteilungen 2b und 2c gearbeitet. Die Aufgabenbereiche dieser Abteilungen waren vielfältig. Unter anderem fielen in deren Zuständigkeitsbereich auch Fragen der Mitwirkung der Organe der Bundesgesetzgebung an der Vollziehung. Als derzeitiger Leiter des Verfassungsdienstes möchte ich den Bogen in diese frühe Zeit des vielfältigen Schaffens von Norbert Wimmer zurückspannen. Ich habe deshalb ein Thema gewählt, das vor kurzem wieder tagespolitische Aktualität gewonnen hat, das aber schon damals zum Arbeitsfeld von Norbert Wimmer im Verfassungsdienst gehört hat.

Der Beitrag gibt ausschließlich die persönliche Meinung des Autors wieder.

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Literatur

  1. Vgl Österreichischer Amtskalender 1971, 34 und Österreichischer Amtskalender 1972, 17.

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  2. Vgl Kahl, Art 53 B-VG, in Korinek/ Holoubek (Hrsg), Österreichisches Bundesverfassungsrecht (Loseblattsammlung) Rz 10; Atzwanger/Zögernitz, Nationalrats-Geschäftsordnung (1999) § 33.

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  3. Vgl Kahl (FN 4) Rz 10 mit allen weiteren Nachweisen in FN 55.

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  4. Vgl Öhlinger, Verfassungsrecht6 (2005) Rz 471.

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  5. Mayer, Bundes-Verfassungsrecht3 (2002) 225 spricht davon, dass es sich bei der Einsetzung von Untersuchungsausschüssen um ein Mittel der parlamentarischen Kontrolle handelt, das sich auf den im Art 52 B-VG umschriebenen Bereich, im Wesentlichen auf die „Geschäftsführung“ der Bundesregierung und der Bundesminister bezieht. Vgl auch Kahl (FN 4) Rz 10; Wieser, Zur Prüfungskompetenz von Untersuchungsausschüssen, ZfV 2002, 618 (619); Atzwanger/Zögernitz (FN 4) Anm 4.

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  6. Diese scheiden freilich auch schon in Verbindung mit der Abschnittsüberschrift„ E. Mitwirkung des Nationalrates und des Bundesrates an der Vollziehung des Bundes“ vor Art 50 ff B-VG aus.

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  7. Für viele Raschauer, Art 69 B-VG, in Korinek/ Holoubek (Hrsg),Österreichisches Bundesverfassungsrecht (Loseblattsammlung).

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  8. Für viele Walter/ Mayer, Bundesverfassungsrecht9 (2000) Rz 693; Wieser, Art 78 Abs 2 und 3 B-VG, in Korinek/Holoubek (Hrsg), Österreichisches Bundesverfassungsrecht (Loseblattsammlung) Rz 25.

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  9. Vgl Wieser, Der Staatssekretär (1997) 135 ff; ausnahmsweise wird verfassungsrechtlich anderes angeordnet. So kann der Staatssekretär gemäß Art 73 Abs 2 B-VG auch von einem Bundesminister, dem er nicht beigegeben ist, die Befugnis übertragen bekommen, ihn an den Tagungen des Rates der Europäischen Union zu vertreten. Jüngst hat eine Novelle zum B-VG in Art 78 Abs 2 die Möglichkeit eröffnet, dass die Staatssekretäre des Bundeskanzlers und des Vizekanzlers, sofern dieser mit der Leitung eines Bundesministeriums betraut ist, Bundeskanzler und Vizekanzler wechselseitig im Parlament vertreten können, vgl BGBI I 2007/5.

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  10. Vgl dazu auch das veröffentlichte Gutachten des Bundeskanzleramt-Verfassungsdienstes, GZ BKA-601.245/0015-V/A/8/2006. Vgl auch Wieser (FN 7) 621; Mayer, Verfassungsrechtliche Probleme der Tätigkeit von parlamentarischen Untersuchungsausschüssen, in Mayer/Platzgummer/Brandstetter, Untersuchungsausschüsse und Rechtsstaat (1989) 8 f; Laurer, Der parlamentarische Untersuchungsausschuss (1984) 16 f; Nödl, Parlamentarische Kontrolle (1995) 104; Raschauer, Die Einsetzung von Untersuchungsausschüssen, Stb 1984, 8.

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  11. Vgl Korinek, Kontrollprobleme, in Funk (Hrsg) Die Besorgung öffentlicher Aufgaben durch Privatrechtssubjekte (1981) 115 mit weiteren Nachweisen.

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  12. Vgl Kahl, Art 52 B-VG, in Korinek/ Holoubek (Hrsg), Österreichisches Bundesverfassungsrecht (Loseblattsammlung) Rz 25 mit allen weiteren Nachweisen.

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  13. Vgl Kahl (FN 16) Rz 25; Morscher, Die parlamentarische Interpellation (1973) 408; Ermacora, Die politische Kontrolle der Verwaltung, FS-Antoniolli (1979) 537; Wieser (FN 7) 623; Mayer (FN 14) 9 f.

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  14. Vgl Kahl (FN 16) Rz 25; Neisser, Die Kontrollfunktion des Parlaments, in Schambeck (Hrsg), Österreichs Parlamentarismus (1986) 678; Adamovich/Funk/Holzinger, Österreichisches Staatsrecht, Band 2 (1998) Rz 21.034. Vgl auch § 90 Abs 1 GOGNR und § 24 Abs 1 GOBR.

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  15. Vgl dazu das in FN 14 zitierte Gutachten des Bundeskanzleramtes-Verfassungsdienst. Vgl dazu auch Jahnel, Überlegungen für eine Neuordnung des Rechts der Untersuchungsausschüsse im Land Salzburg, in Aichlreiter/ Feik (Hrsg), Recht(v)ermessen, FS-Hofer-Zeni (1998) 113.

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  16. Vgl auch Fischer, Der parlamentarische Untersuchungsausschuss des Nationalrates im Lichte jüngster Erfahrungen, FS-Klecatsky (1990) 39(44), der dies so umschreibt: „Sicher ist, daß die Tätigkeit eines Untersuchungsausschusses, ausgehend von Art 52 B-VG in Verbindung mit der Verantwortlichkeit der Bundesregierung gegenüber dem Nationalrat (Art 76 B-VG) sich auf den gesamten Bereich der Verantwortlichkeit der Bundesregierung erstrecken kann, wobei aber ein konkreter Untersuchungsauftrag erteilt werden muß“.

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  17. Vgl Kahl (FN 16) Rz 26 mit allen weiteren Nachweisen.

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  18. Vgl schon Kelsen/ Froehlich/ Merkl, Die Bundesverfassung vom 1. Oktober 1920 (1922) 138, die hinsichtlich des Kontrollbereichs festgehalten haben, dass nicht in einem engeren technischen Sinne bloß Kollegialbeschlüsse des Kabinetts zu verstehen sind, sondern auch Verwaltungsakte aller Bundesminister und der ihnen unterstellten Bundesverwaltungsorgane.

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  19. Vgl Wieser (FN 7) 621 f; Laurer (FN 14) 17; Nödl (FN 14) 105; Widder, Parlamentarische Untersuchungsausschüsse aus der Sicht des Bundes, in Schäffer (Hrsg), Untersuchungsausschüsse (1995) 42 (prüfen); alle mit weiteren Nachweisen.

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  20. Vgl dazu Korinek, Staatsrechtliche Bedingungen und Grenzen der Ausgliederung und Beleihung, ÖZW 2000, 46(47); Raschauer, Keine Grenzen für Privatisierungen? ecolex 1994, 434; Raschauer, Allgemeines Verwaltungsrecht2 (2003) Rz 353 ff.

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  21. Vgl dazu Isensee, Diskussionsbeitrag zum Thema Privatisierung von Verwaltungsaufgaben, VVDStRL 54(1995) 303.

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  22. Korinek (FN 24) 47.

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  23. Kahl (FN 16) Rz 28.

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  24. Kahl (FN 16) Rz 29.

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  25. Schäffer, Wirtschaftsaufsichtsrecht, in Raschauer (Hrsg), Grundriß des österreichischen Wirtschaftsrechts2 (2003) Rz 574, FN 99.

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  26. Vgl dazu Atzwanger/ Zögernitz (FN 4) 117.

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  27. Vgl Verfahrensordnung für parlamentarische Untersuchungsausschüsse (VO-UA) (Anlage zum GeschäftsordnungsG 1975), BGBI I 1997/131.

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  28. Vgl nur Kahl (FN 4) Rz 12, Wieser (FN 7) 626; beide mit weiteren Nachweisen.

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  29. Weser (FN 7) 626.

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  30. Wieser (FN 7) 626, offenbar engere Auffassung bei Widder (FN 16) 43.

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© 2008 Springer-Verlag/Wien

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Lienbacher, G. (2008). Wen dürfen parlamentarische Untersuchungsausschüsse untersuchen?. In: Arnold, K., Bundschuh-Rieseneder, F., Kahl, A., Müller, T., Wallnöfer, K. (eds) Recht Politik Wirtschaft Dynamische Perspektiven. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-71299-3_17

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