Zusammenfassung
Die ersten Biographen Berkeleys stellten ihn entweder als einen weltfremden Sonderling dar, dessen Eigenartigkeit sich in zahlreichen Anekdoten niederschlug, oder entwarfen mit Stützung auf die Aussagen der Familienangehörigen das Bild von einem «normalen», aber ausgezeichneten, ernstzunehmenden Menschen. A. A. Luce, der bisher gründlichste und noch immer maßgebende Biograph Berkeleys, war der Überzeugung, das Bild des Sonderlings sei ein durch die Berkeley-Gegner gemaltes Zerrbild, und man müsse den Berichten aus der Familie mehr Glauben schenken. Dementsprechend entstand bei Luce ein recht wohlwollendes Berkeley-Bild. Vielleicht darf man aber doch grundsätzliche Zweifel daran haben, daß Familienmitglieder immer objektiv über ihre Angehörigen berichten. Möglicherweise ist in solchen Berichten manches «geschönt», um «das eigene Nest nicht zu beschmutzen». Es könnte also ratsam sein, beiden Seiten mit großer Vorsicht zu begegnen. Anekdoten sagen oft auch dann etwas über eine Persönlichkeit aus, wenn sie nicht wahr sind, denn nicht jedem wird jede Anekdote «angehängt». Deswegen wurden auch die berühmten Berkeley-Anekdoten berücksichtigt, auch wenn sie in der vorliegenden Form wohl erfunden sind.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Birkhäuser Verlag Basel
About this chapter
Cite this chapter
Breidert, W. (1989). Biographie. In: George Berkeley 1685–1753. Vita Mathematica, vol 4. Birkhäuser Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7248-5_1
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-7248-5_1
Publisher Name: Birkhäuser Basel
Print ISBN: 978-3-0348-7249-2
Online ISBN: 978-3-0348-7248-5
eBook Packages: Springer Book Archive