Zusammenfassung
Wenn Barbara McClintocks Geschichte die Fehlbarkeit der Wissenschaft aufzeigt, so beweist sie aber auch die gesunde Einstellung des Wissenschaftsbetriebs. Barbara McClintocks späte fachliche Rehabilitation zeigt, daß die Wissenschaft durchaus fähig ist, die ihr anhaftende Form der Kurzsichtigkeit zu überwinden, und daß ihre Beschränktheit nicht auf ewig festzementiert ist. Die Methodologie der Wissenschaftler erlaubt es ihnen, ja verlangt es gelegentlich von ihnen sogar, neue Phänomene, die sie selbst mit ihren besten Theorien nicht in Einklang bringen können, stets erneut zu untersuchen. Anders ausgedrückt: Ganz gleich, wie stark die Kommunikation zwischen Natur und Wissenschaft auch durch modische Vorurteile gestört ist, so bleiben letzten Endes immer einige Verständigungswege, Kanäle offen, durch die sich die Natur wieder ins rechte Licht rücken kann.
«Es gibt zwei gleich gefährliche Extreme: im einen Fall verschließt man sich gegen die Vernunft, im anderen läßt man nichts anderes als die Vernunft gelten.»
Pascal
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Anmerkungen
Zitiert in Broda E (1980) Boltzman, Einstein, Natural Law and Evolution. Comp Biochem Physiol 67B: 376.
Zitiert in Hoffmann B, Dukas H (1973) Albert Einstein, Creator and Rebel. New American Library, New York (New York): 222.
Schrödinger What Is Life? A.a.O., Seite 140.
Bohr N (1958) Atomic Physics and Human Knowledge. John Wiley and Sons, New York (New York): 33.
Oppenheimer RJ (1954) Science and the Common Understanding. Simon and Schuster, New York (New York): 8-9.[Wissenschaft und allgemeines Denken. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg (1958)]
Exemplarisch sollen hier zu diesem Themenbereich zwei Werke (von Fritjof Capra bzw. Gary Zukov) genannt werden. Capra F (1975) The Tao of Physics. Shambhala, Berkeley, CA.
Zukov G (1979) The Dancing Wu Li Masters. William Morrow, New York (New York).
Dieser Begriff geht auf Marion Milner zurück, die ihre persönlichen künstlerischen Bemühungen folgendermaßen charakterisiert: Ich will die Natur, so wie sie war, mit meiner Seele umfassen. M Milner (1957) On Not Being Able to Paint. International Universities Press, New York (New York): 120.
Greenacre P (1957) The Childhood of the Artist: Libidinal Phase Development and Giftedness. Neuauflage in: Greenacre P (1971) Emotional Growth: Psychoanalytic Studies of the Gifted and a Great Variety of Other Individuals. International Universities Press, New York (New York): 490.
Goodfield J (1981) An Imagined World: A Story of Scientific Discovery. Harper and Row, New York (New York): 213.
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Keller, E.F. (1995). Ein Gespür für das Leben. In: Barbara McClintock. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6366-7_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-6366-7_12
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