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Sittliche Spannungslagen ärztlichen Handelns

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Ethik im Alltag der Medizin

Zusammenfassung

Bei den Salzburger Humanismusgesprächen 1982 hat der Arzt und Theologe Dieter Rössler sein Referat „Die Krankheit der ärztlichen Ethik“ mit der rhetorischen Fanfare eröffnet: „Die ärztliche Ethik ist krank“. Er setzt also eine eigenständige Ethik der Medizin oder des Arztes voraus und sieht sie im Mittelpunkt: „Die ärztliche Ethik gehört gleichsam zu den inneren Organen der Medizin“. Sie scheint ihm zumindest ergänzungs- wenn nicht behandlungsbedürftig. Der Arzt und Soziologe Horst Bayer hingegen hat einen Beitrag in der Frankfurter Zeitung vom 23. September 1986 mit der Frage überschrieben: „Brauchen wir eine Ethik der Medizin ?“ Er bezweifelt sowohl die Möglichkeit wie die Notwendigkeit einer ärztlichen Sonderethik und die Dringlichkeit ihrer Erneuerung oder Erweiterung. Er schließt den Aufsatz: „Wir benötigen deshalb keine Medizin-Ethik, zumal nicht als ideologisches Reiterchen’ auf dem Leviathan. Wir benötigen als Arzte und als Bürger Schutz und Chance von Freiheiten gegenüber der Wirtschaft, der Politik, dem Recht und gegenüber — den ‚Ethikern‘ “. Also auch Skepsis gegenüber Ethik-Kommissionen, die in der Tat ständig in den Verdacht geraten, Alibifunktionen zu erfüllen. Außerdem beschäftigen sie sich ausschließlich mit Anträgen für diagnostische und therapeutische Verfahren, in denen der Mensch Versuchsperson ist, keineswegs also mit allen Wertbezügen ärztlichen Handelns.

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© 1997 Springer Basel AG

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Hartmann, F. (1997). Sittliche Spannungslagen ärztlichen Handelns. In: v. Engelhardt, D. (eds) Ethik im Alltag der Medizin. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5711-6_2

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5711-6_2

  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

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