Zusammenfassung
Wie schon in der Einleitung ausgeführt wurde, ist die inhaltliche Bestimmung der Begriffe “Konfliktlösung” und “Vermittlung” nicht einfach. Vermittlung soll hier verstanden werden als Eingriff einer dritten Partei in den Ablauf eines Konflikts zwischen zwei anderen Parteien; der Zweck dieses Eingriffs besteht in der Konfliktlösung. Es geht hierbei sowohl um die Senkung des Niveaus der Konfliktaustrags-Intensität als auch um die Beseitigung der meist strukturellen Ursachen des Konflikts. Wie die Analyse des Modells zeigen wird, läßt sich beides nicht voneinander trennen.
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Literatur
Vergl. Frei 1975.
Benutzt wurde die Klassifizierung politischer Ziele von Barringer. Die Zahlen beziehen sich auf den Anteil an insgesamt l30 Akteuren der Untersuchung (2 x 65 Konflikte ergibt für je 2 Akteure pro Konflikt 130 Konfliktparteien).
Vergl. Kapitel 3, S. 30ff.
So Boulding 1962, S. 316.
Vergl. Harsanyi 1962.
Nach Sawyer/Guetzkow 1966 besteht die Aufgabe des Vermittlers darin, nicht-pareto-optimale Ergebnisse zu verhüten. Es fragt sich allerdings, ob die Macht als zentrale Variable nicht ebenfalls bei der Aufstellung einer Nutzenfunktion berücksichtig werden müßte.
Legg/Morrison 1971, S. 286, vertreten die Ansicht, daß ein Kompromiß solange unwahrscheinlich ist, wie beide Seiten noch auf einen militärischen Erfolg hoffen können. Diese Feststellung mag für die erste Phase eines Konfliktes zutreffen. Die Simulation zeigt tatsächlich, daß es kaum wahrscheinlich ist, daß die Vermittlungsstrategien bereits in Phase 1 greifen.
So Young 1967, S. 44; ebenfalls Liska 1962, S. 204.
Diese Feststellung von Meyer 1959/60 deckt sich völlig mit den Ergebnissen der Simulation.
In dem “Report” der Konferenz von Talloires (Frankreich) 1969, S. 12, wird der Aspekt des Zeitgewinnes hervorgehoben.
Vergl. Stone 1954, S. 61, und Young 1967, S. 36.
Diesen Gedanken, der eine zentrale Annahme der Eskalationstheorie ist, vertritt Burton 1969, S. 20 und S. 124ff.
So Kornhauser/Dubin/Ross 1954, S. 16. Tatsächlich ist es meistens der Fall, daß sich durch die Eskalation das Verhältnis von Kosten und Nutzen beträchtlich zu Ungunsten des Nutzens verändert. Dies setzt allerdings voraus, daß die Eskalation keine neuerliche “Realität” schafft, wie z. B. ein außerordentlich hohes “committment” der Entscheidungsträger. Die Eskalation ist ein Zustand labilen Gleichge-wichts; die stabilisierenden Kräfte, die in der Eskalationstheorie hervorgehoben werden, können auch in unserer Simulation nachgewiesen werden. Allerdings bleibt das System nur dann in seinem prekären Gleichgewicht, wenn eine Reihe von Randbedingungen ebenfalls stabil gehalten werden können.
Wie Young 1968, S. 337, bemerkt, läßt sich die Perzeption von Kosten und Nutzen in Krisenzeiten gut manipulieren. Dies mag vor allem daran liegen, daß flir die Entscheidungsträger die Zeit besonders knapp ist; Analysen können also nicht gründlich durchgeführt werden und der Rat von Experten, etwa von dem Vermittler, wiegt umso schwerer.
So Kerr 1954/55.
Vergl. Frei 1969, S. 82f.
Die Simulation zeigt, daß ansteigende Konfliktintensität die Vermittlungsbemühungen “kompensiert”. So auch das Ergebnis von Young 1968, S. 146.
Vergl. Boulding 1962, S. 316; Stagner/Rosen 1965, S. 113; Stevens 1963, S. 128.
So auch Cot 1968, S. 18.
Die Patt-Situation als Vorbedingung des Vermittlungserfolges nennen auch Liska 1962, S. 204, und Modelski 1964.
So auch Jackson 1952, S. 123.
Nach Legg/Morrison 1971, S. 285, läßt sich vor allem dann ein Kompromiß finden, wenn beide Parteien die Kosten und Risiken gering halten wollen. Diese Bedingung ist offensichtlich nach einem intensiven Konflikt erfüllt, wenn die bisherigen Kosten bereits ein gewisses Maß überschritten haben. In dieser Situation haben die Parteien die Risiken klar vor Augen, mit denen im Falle eines Scheiterns der Vermittlung gerechnet werden muß (vergl. Jackson 1952, S. 137f).
Denselben Hinweis geben Stagner/Rosen 1965, S. 113 und ein Bericht des David Davis Memorial Institute (London) zum Vermittlungsproblem (1966, S. 74).
Ebenfall so Burton 1969, S. 20, und Jackson 1952, S. 123.
Vergl. Cot 1968, S. 18, und Lall 1966, S. 133ff.
Vergl. Herz 1974, S. 13.
Vergl. Eisenstadt 1959.
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Ruloff, D. (1975). Vermittlung als Konfliktlösung: Das Gesamtverhalten des dyadischen Konfliktmodells und die Möglichkeiten der exogenen Steuerung seiner Dynamik. In: Konfliktlösung durch Vermittlung: Computersimulation zwischenstaatlicher Krisen. Interdisciplinary Systems Research / Interdisziplinäre Systemforschung. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5175-6_7
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Publisher Name: Birkhäuser, Basel
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