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Zusammenfassung

Dieser Teil des Modells, in dem das politische Subsystem soweit der außenpolitische Entscheidungsprozeß davon direkt oder indirekt betroffen ist — und die damit zusammenhängenden wichtigen Faktoren abgebildet werden, basiert vor allem auf zwei Grundkonzepten. Es handelt sich dabei um die Theorie von der relativen Stabilität eines Regimes, wie sie von Bruno S. Frey und Lawrence Lau entwickelt worden ist; ferner greifen wir auf die Theorie der internen Unruhen zurück, wie sie von Ted Gurr formuliert wurde (1). Wie wir vorher zeigten, hat die Variable “Stabilität des Regimes” als Rangdimension einen wichtigen Platz innerhalb des Gesamtmodells. Instabilität des Regimes, also die sinkende Wahrscheinlichkeit, daß ein Regime an der Macht bleibt, ist eine Quelle des Problemdrucks, die unter bestimmten Umständen außenpolitisch außerordentlich relevant werden kann.

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Literatur

  1. Frey/Lau 1968 und Gurr 1968.

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  2. Gurr hat inzwischen sein früheres Modell (1968) revidiert (vergl. Gurr/Duvall 1973), da es ihm offensichtlich nicht gelungen war, wichtige Phänomene des internen Konflikts in seinem statischen Konzept abzubilden. Vor allem Entwicklungen, die nur durch die Inkorporierung von Rückkopplungsbeziehungen beschrieben werden können — etwa eine mit Zeitverzögerung ansteigende interne Unruhe nach dem Einsatz des koerziven Potentials — werden in dem statischen Modell nicht erfaßt. Das Flußdiagramm auf S. 51 stammt aus Gurr 1968, S. 1. 121/ vergl. auch Gurr 1968 a und Gurr 1972. Eine Zusammenfassung, die besonders auf die Operationalisierungs-problematik eingeht, findet sich bei Moser 1974.

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  3. Vergl. S. 37f in Kapitel 3.

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  4. Unter relativer Deprivation versteht Gurr 1968, S. 1104, die Diskrepanz zwischen der Werterwartung und den tatsächlichen Lebensbedingungen, die von der Bevölkerung zu erreichen und zu halten sin. Es wird von relativerDeprivation gesprochen, da es sich natürlich um Perzeptions-vorgänge handelt. Die Operationalisierung ist recht schwierig. Man wird deshalb das Konzept umformulieren müssen, wie es in dieser Arbeit geschieht.

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  5. Unruhen werden definiert als nicht-Regime-gesteuerte Angriffe kollektiver Art auf Personen, Sachwerte und Eigentum innerhalb der Grenzen einer politischen Einheit (Gurr 1968, S. 1107). Neben den Operationalisierungvorschlägen von Gurr findet man eine Übersicht anderer Möglichkeiten bei Moser 1974/ es kommen hier vor allem die Vorschläge von Feierabend/Feierabend 1966, Rummel 1965, Russett 1964, Tanter 1965 und Tilly/Rule 1965 infrage.

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  6. Das koerzive Potential umfaßt die Stärke der Polizei und der Truppen, die für interne repressive Funktionen abgestellt werden können. Die Stärke dieser Truppen ist natürlich in Relation zur Bevölkerung zu setzen. In unserem Modell bedeutet das koerzive Potential jedoch im Gegensatz zur Definition von Gurr das Ausmaß, in dem ein derartiges Instrument tatsächlich zur Repression eingesetzt wird.

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  7. Mit Institutionalisierung ist der Grad der Organisation im politischen und ökonomischen Bereich gemeint. Institutionalisierung ist der Transmissionsriemen, über den der Einfluß der Bevölkerung auf die Spitze des Staates verläuft, nämlich über die Hierarchie der Institutionen. Hohe Institutionalisierung bedeutet ein hohes Wertberück-sichtigungs-Potential des politischen Systems. Entsprechend schneller kann sich Unzufriedenheit in Form von Deprivation auf die Regierungsspitze auswirken.

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  8. Diese von Gurr als “faciliation” bezeichnete Variable soll einen Indikator dafür abgeben, in welchem Ausmaß in der Bevölkerung eine strukturelle Disposition besteht, im Falle größerer Deprivation an inneren Unruhen teilzunehmen. Subversive Tätigkeit kann diese Disposition verstärken. Lang andauernde interne Unruhen können ebenfalls eine derartige strukturelle Disposition bewirken, indem der Austrag von Unruhen “gelernt” wird.

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  9. Die Legitimität des Regimes mißt das Ausmaß, in dem sich eine Bevölkerung mit der Regierungsspitze identifiziert. Die Operationalisierung ist nicht leicht (vergl. Gurr 1968, S. 1115f). Lang andauernde interne Unruhen und vor allem externe Konflikte können einem Regime derartige Legitimität verschaffen.

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  10. Vergl. zur Übersicht Gurr 1968, S. 1108. Es wurden insgesamt 1100 Ereignisse untersucht, darunter Aggregate wie der OAS-Terror, die ein “Ereignis” bilden.

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  11. Vergl. Frey/Lau 1968, sowie Alker 1972. Eine Operationalisierung der Regierungsstabilität, die auf die Mobilität in hohen Regierungsposten abzielt und für den Fall der geringsten Stabilität den irregulären Transfer der Regierungsgewalt vorsieht, findet man bei Taylor/Hudson 1972, S. 59ff.

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  12. Vergl. Kapitel 3, S. 37ff.

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  13. Die Variable “Lebensqualität” setzt sich nicht nur aus Indikatoren des ökonomischen Systems zusammen, sondern berücksichtigt auch die politische Infrastruktur der Umwelt, wie es etwa von Galtung 1972, S. 31, gefordert wird (vergl. auch Koelle 1972).

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Ruloff, D. (1975). Das politische Subsystem: innere Sicherheit und Stabilität. In: Konfliktlösung durch Vermittlung: Computersimulation zwischenstaatlicher Krisen. Interdisciplinary Systems Research / Interdisziplinäre Systemforschung. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5175-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5175-6_4

  • Publisher Name: Birkhäuser, Basel

  • Print ISBN: 978-3-7643-0777-6

  • Online ISBN: 978-3-0348-5175-6

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