Zusammenfassung
Die Transzendenz von π impliziert praktisch überhaupt nichts bezüglich der Folge der Dezimalen. Immer wenn die Stellenjäger einen Rekord brechen und stolz darauf sind, als erste eine neue Parzelle des unendlichen Universums von π erschlossen zu haben, dann unterziehen sie ihre Ergebnisse allen möglichen statistischen Tests. Dabei ist niemals etwas Bemerkenswertes gefunden worden. Traten dennoch mitunter irgendwelche Eigentümlichkeiten auf dann sind diese leider nie bestätigt worden — entweder weil die Dezimalen falsch waren oder weil die betreffende Eigentümlichkeit verschwand, als man die Entwicklung weiterführte. Die Dezimalen von it präsentieren sich — abgesehen davon, daß sie eben die Dezimalen von π sind — wie zufällige Zahlen, deren Auftreten man weder beweisen noch verstehen kann! Wir müssen uns die Frage stellen, was Zufall eigentlich ist, und wir müssen uns fragen, was die Definition einer statistisch beliebigen, komplexen, unvorhersehbaren, nichtkomprimierbaren usw. Folge von Dezimalen bedeutet. Die Theorie der Berechenbarkeit erweist sich dabei als wesentliche Stütze, aber trotz der hierdurch gewährten neuen Einblicke sind wir auch weiterhin mit ungemein einfachen, tiefgründigen und ungelösten Fragen konfrontiert. Diese Fragen rechtfertigen ganz gewiß, daß sich brillante Mathematiker, wie die Chudnovsky-Brüder, an der leidenschaftlichen Suche nach den Ziffern von π beteiligen.
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© 1999 Springer Basel AG
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Delahaye, JP. (1999). Ist π eine zufällige Zahl?. In: π — Die Story. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5085-8_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-0348-5085-8_10
Publisher Name: Birkhäuser, Basel
Print ISBN: 978-3-7643-6056-6
Online ISBN: 978-3-0348-5085-8
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