Zusammenfassung
Die Geschichte des Arbeitskreises Ärztliche Gesprächsführung in der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie (DGMP) beginnt 1979 mit dem Workshop »Dialoganalyse klinischer Gespräche«, initiiert von Sievers und Pfeiffer. Im November 1980 fasste die Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Medizinische Psychologie einen Beschluss zur Einrichtung von ständigen Arbeitskreisen, in dessen Folge im Januar 1981 der ständige Arbeitskreis »Analyse ärztlicher Gespräche« mit W. Pfeiffer als Sprecher vorgestellt wurde. Er wirkte in dieser Funktion bis zu seiner Emeritierung im Frühjahr 1984. Nach Eva-Maria Relleke übernahmen 1990 Petra Löning und Ursula Brucks die Leitung des Arbeitskreises »Ärztliche Gesprächsführung«. Mit dieser Wahl setzte der Arbeitskreis die begonnene Zusammenarbeit zwischen Sprachwissenschaftlern und medizinischen Psychologen fort.
Inhaltlich wurden zwei Themen regelmäßig bearbeitet:
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⁃die Didaktik der ärztlichen Gesprächsführung, also Fragen danach, im Kontext welcher Fächer, mit welchen Inhalten und Methoden, ärztliche Gesprächsführung unterrichtet werden kann,
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⁃die interdisziplinäre Forschung, insbesondere die verschiedenen methodischen und inhaltlichen Perspektiven, die die Analyse ärztlicher bzw. klinischer Gesprächsführung strukturieren können.
Der Name des Arbeitskreises hat sich geändert von »Analyse ärztlicher Gespräche« zu »Ärztliche Gesprächsführung«. Es ist nicht mehr zu rekonstruieren, wann dieser Namenswechsel stattfand, aber er erscheint symptomatisch für die Wendung zur Lehre. Er spiegelt auch wider, dass die großen Forschungsprojekte in Deutschland in den 70er- und 80er-Jahren durchgeführt wurden; danach hat die Forschung kaum noch Impulse durch größere Förderprogramme erhalten.
Auch über die DGMP hinaus und selbst im internationalen Maßstab ist diese Verschiebung zu beobachten: Ende der 80er-Jahre war die Phase der Bestandsaufnahme abgeschlossen. Hall et al. (1988) stellten fest, dass mehr theoretisch geleitete Forschung wünschenswert sei, aber die vorliegenden Ergebnisse ausreichen, um die Bedeutung der ärztlichen Gesprächsführung für die Zufriedenheit, die Informiertheit und die Therapiebefolgung der Patienten zu belegen. Die Arbeit der 90er-Jahre konzentrierte sich auf »communication skills«, mit dem Ergebnis, dass didaktische Konzepte, Curricula und multimediale Lehrwerke vorgelegt wurden.
Diese Entwicklung legt es nahe, auch die folgende Bestandsaufnahme der Forschung und der Lehre nach dem Versuch einer Gegenstandsdefinition (Abschn. 15.1) in zwei Fragestellungen zu gliedern:
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⁃Ist die Annahme berechtigt, dass die Forschung im Grundsatz als abgeschlossen gelten kann (Abschn. 15.2)?
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⁃Wie ist der erreichte Stand der Lehre zu bewerten (Abschn. 15.3)?
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Brucks-Wahl, U. (2005). Ärztliche Gesprächsführung. In: Balck, F. (eds) Anwendungsfelder der medizinischen Psychologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/3-540-27625-4_15
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