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Auszug

Im Mittelpunkt politischer Prozesse stehen Information und Kommunikation. Versteht man Demokratie als eine spezifische Form der Kommunikation zwischen Regierten und Regierenden, ist zu erwarten, dass die Art und Weise, wie kommuniziert wird und welche Transmissionssysteme dabei zur Anwendung kommen, Auswirkungen auf die Qualität der Demokratie selbst haben wird (Pal 1998: 106). Daher ist es kaum überraschend, dass Medieninnovationen seit jeher begleitet werden von Auseinandersetzungen über die Folgen informationstechnischer Entwicklungen für Politik und Gesellschaft. Gleiches gilt selbstverständlich auch für die neuen Netzwerkmedien. Die Diskurse, die vom Aufstieg der digitalen IuK ausgelöst wurden, bewegen sich — wie sämtliche früheren Debatten über die Folgen medientechnischer Innovationen auch — zwischen optimistischen und pessimistischen Grundsatzpositionen, die zudem erstaunlich oft technologischen Fehlschlüssen der Demokratietheorie (Kersting 2000: 24) erliegen.

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Literatur

  1. Ohne zugleich den implizierten Technikdeterminismus zu übernehmen (Volti 1995: 254f), lässt sich in Anlehnung an einige Überlegungen William Ogburns und seiner Theorie des cultural lag (1964: 86–95) ganz ähnlich folgern, dass Interpretationsmuster und Zukunftsszenarien in den Frühphasen von Innovationsprozessen weitaus stärker von Wertehaushalten, ideologischen Prädispositionen und Weltbildern der Interpreten als in späteren Phasen der kulturellen Adaption geprägt sind.

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  2. Auf eine ausführliche Darstellung der drei Demokratiemodelle wird verzichtet, da ihre jeweiligen Annahmen und Prinzipien in der Fachöffentlichkeit als bekannt vorausgesetzt werden dürfen. Allerdings sei darauf hingewiesen, dass Begrifflichkeiten und typologischen Abgrenzungen sind in der Literatur keineswegs einheitlich verwendet werden. Gerade im angloamerikanischen Kontext wird das republikanische Modell häufig als partizipatorisch (u.a. Hagen 1997; Cunningham 2002), als kommunitär (u.a. Dahlberg 2001b) oder als plebiszitär (u.a. Barber 1998) betitelt. Aufgrund der großen Übereinstimmung in einigen Grundannahmen werden in anderen Fällen republikanische und deliberative Demokratietheorien lediglich als Varianten eines Typs behandelt (u.a. Schmidt 2000: 251–268).

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  3. Zu den wichtigsten Vertretern zählt Hagen (1997: 60f.) sowohl eher populistisch argumentierende Autoren wie Toffler (1980), Becker (1981, 1995) und Naisbitt (1982), als auch Kommunitaristen wie Etzioni (1975, 1993a), Barber (1984, 1998) und Grossman (1995).

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  4. Die Kernanhängerschaft des cyberdemocracy-Konzepts bilden die Mitglieder einer sich als Avantgarde der Cyber-Kultur verstehende virtual class, die geprägt ist von „liberalem, technikverliebtem Hippie-Denken und materialistischem Gewinndenken“ (Hagen 1997: 72); die Lifestylebzw. Computertechnik-/ kulturmagazine Wired (URL: <http://www.wired.com/wired>) und Mondo 2000, das 1998 eingestellt wurde, zählen zu den einflussreichsten intellektuellen Plattformen dieser Subkultur (ausführlich Borsook 2000: 115–171). Hauptvertreter des Konzepts, die eher in der Tradition der unkonventionell-alternativen Linken und der Gemeinschaftsorientierung stehen, sind vor allem Rheingold mit seiner Vision der Virtual Community (1993), Poster (1995a, b), einem Mitbegründer der einflussreichen Electronic Frontier Foundation, oder Doheny-Farina (1996); einige rechnen auch Grossman (1995) zu dieser Gruppe. Einem radikalen Individualismus, meist angereichert mit postmodernen Denkfiguren, sind beispielsweise verpflichtet Kapor (1993), Barlow (1996), Gilder (1994), Kerckhove (1995), Morris (1999), Shapiro (1999), die Tofflers (1995), führende Vertreter der neoliberalen bzw. neokonservativen Progress and Freedom Foundation wie Dyson et al. (1994), des Cato Institute wie Wriston (1999) sowie konservative Politiker wie Newt Gingrich (Barbrook/Cameron 1995; Hagen 1997: 72–77; Winner 1999: 209, 2003: 170–174; Barney 2000: 14–26; Saco 2002: xi–xxviii).

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© 2007 VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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(2007). Digitale Netzwerkkommunikation und Demokratietheorie. In: Politischer Wandel durch digitale Netzwerkkommunikation?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-90473-3_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-15234-9

  • Online ISBN: 978-3-531-90473-3

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