Zusammenfassung
Raum und Zeit sind die fundamentalen, materiellen Größen des menschlichen Lebens. Die Physik hat die Komplexität enthüllt, die hinter der trügerischen, intuitiven Einfachheit derartiger Begriffe steckt. Schon Schulkinder wissen, dass Raum und Zeit etwas miteinander zu tun haben. Und die Superstring-Theorie, die neueste Mode in der Physik, stellt die Hypothese eines hyperspace auf, der zehn Dimensionen miteinander verknüpft, einschließlich der Zeit. In meiner Analyse ist natürlich kein Platz, dies zu behandeln, denn sie befasst sich allein mit der sozialen Bedeutung von Raum und Zeit. Aber mein Verweis auf diese Komplexität geht über rhetorische Pedanterie hinaus. Diese Konzepte laden dazu ein, über gesellschaftliche Formen von Zeit und Raum nachzudenken, die sich nicht auf das beschränken lassen, was unsere Wahrnehmung bisher ausgemacht hat, denn sie beruhte auf sozio-technischen Strukturen, die durch die gegenwärtige historische Erfahrung überholt worden sind.
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Literatur
Kaku (1994).
Einen ausgezeichneten Überblick über die Interaktion zwischen Telekommunikation und räumlichen Prozessen geben Graham und Marvin (1996). Empirische Daten zu den Auswirkungen der Telekommunikation auf Geschäftsviertel s. Moss (1987, 1991, 1992: 147–158). Eine Zusammenfassung des Materials über Tele-Arbeit in fortgeschrittenen Gesellschaften findet sich bei Korte u.a. (1988) und Qvortup (1992).
Zu einem großen Teil stützt sich dieses Kapitel auf empirisches Material und analytische Grundlagen aus der Forschungsarbeit, die ich in den 1980er Jahren durchgeführt und in meinem Buch The Information City: Information Technology, Economic Restructuring, and the Urban-Regional Process (Castells 1989b) zusammengefasst und ausgeführt habe. Obwohl dieses Kapitel zusätzlich aktualisierte Informationen über verschiedene Länder enthält, verweise ich für eine detailliertere Analyse und für die empirische Absicherung der hier vorgelegten Analyse auf das zitierte Buch. Demnach werde ich hier nicht die empirischen Quellen erneut anfuhren, die in dem erwähnten Buch benutzt und zitiert werden. Diese Anmerkung soll als allgemeiner Nachweis für die Quellen und das Material gelten, die in The Informational City enthalten sind. Eine aktuelle Darstellung dieser Thematik bieten auch Graham und Marvin (1996; 2000). Einen historischen, analytischen und kulturellen Überblick über Stadtentwicklung enthält das Meisterwerk von Sir Peter Hall (1998). Zur Urbanisierung in internationaler Perspektive s. Borja und Castells (1997).
Einen ausgezeichneten Überblick über die gegenwärtige Transformation räumlicher Formen und Prozesse auf globaler Ebene gibt Hall (1995: 3–32).
Daniels (1993).
Norman (1993).
Graham (1994).
Enderwick (1989).
Daniels (1993).
Thrift (1986); Thrift und Leyshon (1992).
Sassen (1991).
Daniels (1993).
Borja u.a. (1991).
Eine Zusammenfassung des Forschungsberichtes ist in Castells (1991) enthalten.
Cappelin (1991: 237).
Davis (1994).
Cooke und Morgan (1993); Cooke (1994).
Michelson und Wheeler (1994).
Michelson und Wheeler (1994: 102f).
Daniels (1993: 166).
Sassen (1991:3f)
Persönliche Notizen, mitgeteilt von Saskia Sassen bei einem Glas argentinischen Weins, Harvard Inn, 22. April 1994.
Eine Annäherung an die Differenzierung der sozialen Welten in den globalen Städten am Beispiel von New York vermitteln die verschiedenen Aufsätze in Mollenkopf (1989); und Mollenkopf und Castells (1991); s. auch Zukin (1992).
Für Belege zur räumlichen Dezentralisierung von Dienstleistungen s. Marshall u.a. (1988); Castells (1989b: Kap. 3); Daniels (1993: Kap. 3).
S. Castells (1989b: Kap. 3); Dunford und Kafkalas (1992).
S. Henderson (1991); Kwok und So (1992, 1995).
Eine analytische Zusammenfassung des in diesen Studien über neue Muster von Industriestandorten gesammelten Materials s. Castells (1988a). S. auch Scott (1988); Henderson (1989).
Cooper (1994).
Chesnais (1994).
Castells und Hall (1994).
Aoyama (1995).
Castells (1989b: Kap. 2).
Der Begriff des Innovationsmilieus in Bezug auf technologisch-industrielle Entwicklung entstand in den frühen 1980er Jahren im Verlauf einer Reihe von Diskussionen zwischen Peter Hall, dem inzwischen verstorbenen Philippe Aydalot und mir in Berkeley. Wir wurden auch von einigen ökonomischen Arbeiten zu diesem Thema beeinflusst, die zur selben Zeit vor allem von B. Arthur und A.E. Anderson vorgelegt wurden. Peter Hall und ich haben 1984 und in den folgenden Jahren in getrennten Artikeln versucht, das Konzept zu formulieren; und in Europa hat das ursprünglich von Philippe Aydalot organisierte Forschungsnetzwerk Groupe de Recherche sur les Milieux Innovateurs (GREMI) systematische Untersuchungen durchgeführt, die 1986 und in den Folgejahren veröffentlicht wurden. Unter den GREMI-Forschern hat meiner persönlichen Meinung nach Roberto Camagni die präziseste Analyse dieser Thematik vorgelegt.
Castells und Hall (1994).
Camagni (1991).
Amin und Robins (1991).
Ernst (1994c); Cohen und Borrus (1995a).
Gordon (1994: 46).
Zu Quellen über Themen, die in diesem Abschnitt behandelt werden, s. Graham und Marvin (1996); Wheeler und Aoyama (2000).
Steinle (1988:8).
Qvortup (1992: 8).
Kraut (1989).
Nilles (1988); Rijn und Williams (1988); Huws u.a. (1990):
Mokhtarian (1991a, b); Handy und Mokhtarian (1995).
Mokhtarian (1991b).
S. Lozano (1989); Gurstein (1990).
„Telecommuting data form link resources corporation“, zit. nach Mokhtarian (1991b).
Mokhtarian (1992: 12).
„The new face of Business“ in Business Week (1994a: 99ff).
Ich habe mich auf eine ausgewogene Bewertung der Folgen durch Vessali (1995) gestützt.
Cervero (1989, 1991); Bendixon (1991).
Lo und Yeung (1996).
Miles (1988); Schoonmaker (1993); Menotti (1995).
Business Week (1999d).
Castano (1991); Silverstone (1991).
Fazy (1995).
Moran (1990); Lincoln u.a. (1993); Miller und Swensson (1995).
Batty und Barr (1994); Graham und Marvin (1996); Wellman (1999).
Moran (1993).
Davis (1990).
Garreau (1991:6f).
Garreau (1991:4).
Kunstler (1993).
S. die Aufsatzsammlung in Caves (1994).
Goldsmith und Blakely (1992).
Gottdiener (1985); Fainstein u.a. (1992).
Zu den Entwicklungen europäischer Städte s. Borja u.a. (1991); Deben u.a. (1993); Martinotti (1993); Siino (1994); Hall (1995); Borja und Castells (1997).
Dunford und Kafkalas (1992); Robson (1992).
Tarr und Dupny (1988).
Der Begriff der Mega-Städte ist von verschiedenen Städte-Experten im internationalen Feld popularisiert worden, am deutlichsten von Janice Perlman, der Gründerin und Direktorin des in New York beheimateten „Mega-cities Project“. Eine journalistische Darstellung ihrer Zukunftsperspektive enthält neben grundlegenden Daten zu diesem Thema Time (1993).
S. Borja und Castells (1997).
Mollenkopf und Casteils (1991); Lo und Yeung (1996).
Meine Analyse der entstehenden südchinesischen Metropole beruht einerseits auf meiner persönlichen Kenntnis der Region, besonders von Hongkong und Shenzhen, wo ich in den 1980er Jahren geforscht habe; andererseits stütze ich mich vor allem für die Entwicklungen in den 1990er Jahren auf eine Reihe von Quellen, von denen die wichtigsten folgende sind: Sit (1991); Leung (1993); Lo (1994); Hsing (1995); Kwok und So (1995); Ling (1995).
Castells (1972: 152) [nach Castells’ eigener Übersetzung; d.Ü.].
Harvey (1990: 204).
Arrieta u.a. (1991); Laserna (1995).
S. Zukin (1992).
Blakely und Snyder (1997).
Eröffnungspassage der architektonischen Autobiographie von Ricardo Bofill, Espacio y Vida (Bo-fill 1990).
Panofsky (1957); Lynch (1960); Tafuri (1971); Venturi u.a. (1977); Harvey (1990).
S. Burlen (1972).
Mein eigenes Verständnis von Postmodernismus und postmoderner Architektur kommt der Analyse von David Harvey sehr nahe. Ich kann es jedoch nicht verantworten, seine Arbeiten zur Stützung meiner Position zu benutzen.
Eine ausgewogene und intelligente Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Bedeutung der postmodernen Architektur bietet Kolb (1990); zu einer breiteren Behandlung der Interaktion zwischen Prozessen der Globalisierung/Informationalisierung und der Architektur s. Saunders (1996).
Muschamp (1992).
Zu Bofills eigener Interpretation des Flughafens Barcelona — dessen formaler Vorgänger, wie ich glaube, sein Entwurf für den Marché St Honoré in Paris ist — s. sein Buch: Bofill (1990). Er hat jedoch in einem langen persönlichen Gespräch nach der Lektüre der Rohfassung meiner Analyse meiner Interpretation des Projektes einer „Architektur der Nacktheit“ nicht widersprochen, obwohl er es eher als innovativen Versuch sieht, Hochtechnologie und klassisches Design zusammenzuführen. Wir waren uns beide einig, dass die neuen architektonischen Monumente unserer Epoche wahrscheinlich als „Kommunikationsvermittlungen“ gebaut werden (Flughäfen, Bahnhöfe, Transferzonen, Telekommunikations-Infrastruktur, Häfen und computerisierte Handelszentren).
Lillyman u.a. (1994) setzen sich fruchtbar mit diesem Gegenstand auseinander.
Castells (1972:496ff).
Eine neuere illustrierte Sozial- und Raumgeschichte von Belleville enthält das entzückende Buch von Morier (1994); zur Stadterneuerung in Paris während der 1970er Jahre s. Godard u.a. (1973).
Boyer (1994).
Jacobs (1993).
Machimura (1995: 16); s. sein Buch über die sozialen und politischen Kräfte, die hinter der Neustrukturierung Tokyos stehen: Machimura (1994).
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Castells, M. (2001). Der Raum der Ströme. In: Der Aufstieg der Netzwerkgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-97534-8_7
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