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J. Klewer

Sind Sie für den Notfall gut vorbereitet? Damit meine ich nicht terroristische Anschläge, sondern Ereignisse wie länger dauernder Ausfall der Strom- oder Trinkwasserversorgung – oder auch Überschwemmungen durch Starkregenereignisse. Gute Vorbereitung umfasst u. a. Trinkwasser- und Lebensmittelvorräte für mehrere Tage, aber auch Kerzen, Taschenlampen und Heizmöglichkeiten. Für Pflegeeinrichtungen bedeutet dies, dass entsprechende Vorräte auch für sämtliche Bewohner vorhanden sein sollten. Die wenigen Studien, die zu diesem Thema im deutschsprachigen Raum existieren, zeigen jedoch, dass Notfallvorsorge in pflegerischen Einrichtungen eher ein Randthema ist. Darauf geht auch mein eigener Beitrag in dieser Ausgabe von HeilberufeScience ein, der das persönliche Notfallvorsorgeverhalten von angehenden Leitungskräften im Gesundheitswesen zum Inhalt hat. Dabei zeigt sich, dass die Vorbereitung auf den Notfall nur zum Teil gegeben ist und dass noch Optimierungsbedarf besteht. Aber wenn schon diese angehenden Leitungskräfte selbst nicht optimal vorbereitet sind, wie werden sie dann im späteren Berufsleben die Notfallvorsorge für die anvertrauten Bewohner bzw. Patienten umsetzen? Dieser Beitrag wirft zwar nur ein kleines limitiertes Licht auf das Thema, aber es erscheint sinnvoll, dass weitere Studien zu diesem Themenkomplex nachfolgen. Daher würde es mich freuen, wenn die eine oder andere auch in HeilberufeScience veröffentlicht wird.

Außerdem finden Sie in der vorliegenden Ausgabe von HeilberufeScience noch weitere 3 Artikel. Die Veröffentlichung von Rester et al. geht auf klinische Ethikberatung und subjektive Belastungen von Mitarbeitern in der unmittelbaren Patientenversorgung ein. Diese methodisch fundierte empirische Studie kommt u. a. zu dem Ergebnis, dass klinische Ethikberatungen künftig die durch ethische Konflikte subjektiv wahrgenommenen Belastungen stärker durch interprofessionelle, niedrigschwellige Beratungsangebote berücksichtigen sollten.

Heinz et al. zeigen anhand der Ergebnisse einer empirischen Studie, wie ambulante Pflegedienste seniorengerechtes Internetmarketing schon durchführen bzw. optimieren könnten. Die Auswirkungen der Diagnosestellung von Diabetes mellitus Typ I im Erwachsenenalter auf Angehörige sowie die Auswirkungen der Erkrankung auf das Alltagsleben dieser Angehörigen präsentieren Richter et al. Dabei wird deutlich, dass es sich um ein komplexes Geschehen mit multiplen Einflussfaktoren handelt.

Auf Grundlage einer Literaturrecherche leitet Rebmann in einer wissenschaftlichen Kurzmitteilung Handlungsempfehlungen ab, wie Prüfungsinstrumente in der Gesundheits- und Krankenpflege gestaltet werden können. Abschließend zeigen Romic et al. anhand der Ergebnisse einer Längsschnittuntersuchung die schmerzlindernden Effekte durch atemstimulierende Einreibungen bei geriatrischen Patienten.

Wie immer möchte ich Sie zum Abschluss des Editorials einladen, die 6 wissenschaftlichen Arbeiten in dieser Ausgabe von HeilberufeSCIENCE kritisch zu lesen und in den wissenschaftlichen Dialog einzutreten. Auch dieses Jahr würde es mich freuen, Sie am 29. April zum 7. HeilberufeSCIENCE-Symposium auf dem Interprofessionellen Gesundheitskongress in Dresden begrüßen zu dürfen.

Ihr

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J. Klewer