Spätabendlicher Sport, Schlaf, Schlafhygiene und psychisches Wohlbefinden bei adoleszenten Fußballern

Zusammenfassung

Fragestellung

Bezüglich des Einflusses von Sport auf den Nachtschlaf existieren positive sowie negative empirische Befunde, während andere Studien über gar keine Effekte berichten. Ziel dieser Pilotstudie war es, das Schlafverhalten, die Schlafhygiene und weitere psychologische Parameter von regelmäßig trainierenden adoleszenten Fußballern mit jugendlichen Kontrollpersonen, die deutlich weniger Sport treiben, zu vergleichen. Entsprechend der Literatur wurde angenommen, dass später Sport sich negativ auf den Schlaf auswirken würde.

Methode

Insgesamt 11 Jugendliche, davon 6 Fußballer und 5 Kontrollpersonen, führten ein Schlaftagebuch durch und beantworteten Fragebögen zu Angst, Depressivität und Schlafhygiene.

Ergebnisse

Bei der Auswertung der Schlaftagebücher zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Auch die subjektiv wahrgenommene Leistungsfähigkeit und Ängstlichkeit waren in beiden Gruppen gleich. Entgegen den Erwartungen zeigte sich für die Gruppe der jugendlichen Fußballer eine Tendenz bezüglich besserer Schlafhygiene und geringerer Depressivität.

Fazit

Die Ergebnisse dieser Pilotstudie zeigten keinen ungünstigen Effekt von spätem Sport bei Jugendlichen auf. Jedoch ist aufgrund der geringen Stichprobe eine Verallgemeinerung der Ergebnisse schwierig, weshalb zukünftige Studien nötig sind. Ebenso sollten verschiedene Mediatorvariablen den Effekt von Sport auf Schlaf, wie beispielsweise Zeit, Intensität, Dauer und Regelmäßigkeit, aber auch Aspekte des psychischen Wohlbefindens mit untersucht werden.

Abstract

Objectives

Recent studies have demonstrated different effects of physical activity on sleep and the results ranged from positive over negative effects to no influence at all. The aim of this pilot study was to assess the sleep behavior of adolescent footballers, sleep hygiene and other psychological parameters compared to a less sportive control group. According to the literature it was to be expected that late night football would be negatively associated with sleep behavior.

Method

A total of 11 adolescents took part in this study, the 6 footballers and 5 controls kept a sleep diary and answered further questionnaires about anxiety, depressiveness and sleep hygiene.

Results

Analysis of the sleep diaries showed no differences between the groups although the footballers were physically active more often and later in the evening. Furthermore, the results of the subjective perception of normal routine performance and anxiety were equal for both groups. However, a tendency to better sleep hygiene and less depressiveness was found in the sport group.

Conclusions

The results of this pilot study showed no negative effects of late night football on sleep in adolescents; however, it has to be taken into account that not only different mediator variables might control the effect of physical activity on sport, e.g. time, intensity, duration and regularity but also aspects of the mental well-being and should be considered in future experiments.