Funktionelle MRT im Abdomen

Zusammenfassung

Hintergrund

Neue Techniken der diffusionsgewichteten Bildgebung in der MRT erlauben auf molekularer Ebene die Darstellung von freien Wasserstoffmolekülen im Interstitium. Die Anwendung dieser Technik im Abdomen und Gastrointestinaltrakt ermöglicht eine neue funktionelle Bildgebung, die im Kontext mit herkömmlichen MR-Sequenzen das Spektrum der MRT-Untersuchung auf funktionelle Fragestellungen erweitern könnte.

Fragestellung

Ergeben sich durch DWI („diffusion weighted imaging“) neue Indikationen oder Antworten bei den klassischen Fragestellungen der Gastrointestinaldiagnostik?

Material und Methoden

Übersicht über das DWI und Auswertung mit kurzer Diskussion wichtiger aktueller Studien zu dem Thema im gesamten Gastrointestinalbereich sowie der Leber.

Ergebnisse

Gerade im Dünndarm und Dickdarm scheint das DWI ein hohes Potenzial zur Darstellung entzündlicher Veränderungen ohne die intravenöse Gabe von MR-Kontrastmittel zu haben. In der MRT der Leber und des Pankreas ermöglicht die Technik unter Umständen eine bessere Differenzialdiagnose und Detektion als ergänzende Untersuchung zur herkömmlichen MRT-Technik.

Schlussfolgerung

DWI hat ein sehr großes Potenzial, die MRT-Untersuchungen des Gastrointestinaltrakts und der parenchymatösen Bauchorgane in den nächsten Jahren stark zu verbessern und die Genauigkeit zu erhöhen. Da die Technik erst seit einigen Jahren langsam in die Routine Einzug nimmt, sind hier dringend große prospektive Studien nötig, die z. T. bereits jetzt vor allem in der Entzündungsdetektion Grund zu Optimismus geben.

Abstract

Background

Recently introduced magnetic resonance imaging (MRI) techniques based on diffusion-weighted imaging (DWI) allow molecular imaging of the free movement of water within the abdomen. The application of this new imaging method in the abdomen reveals a new perspective of abdominal imaging with a broadened scope of new clinical questions and answers.

Objectives

To determine new indications and answers for DWI in the classical problems in gastroenterology.

Material and methods

Review article focusing on functional DWI in all relevant gastrointestinal organs and structures and a brief discussion on important current studies on the topic.

Results

The DWI technique has a high potential for depicting inflammation particularly of the small bowel and colon without the use of intravenous contrast media. The use of MRI DWI in the diagnostics of the pancreas and liver allows improved differential diagnosis and detection as a supplementary investigation to conventional MRI techniques.

Conclusions

In the coming years there is an extremely high potential for DWI to greatly improve the diagnostic accuracy of the gastrointestinal tract and parenchymal abdominal organs. Because this technique has only recently been slowly incorporated into the routine procedures more prospective studies are urgently needed. Currently, there are great expectations especially regarding the detection of inflammation.