JazzFest Wien 2017

Stammgäste, Legenden und gute Schwingungen

Der Reigen der Publikumslieblinge beim JazzFest Wien reicht heuer vom stilprägenden Jazzpianisten Herbie Hancock über den Mann mit der Samtstimme und den schwingenden Gitarrenklängen George Benson bis zu Bassbariton Thomas Quasthoff und den bezaubernden Vokalistinnen Dee Dee Bridgewater und Madeleine Peyroux. Sie alle werden Anfang Juli am Prunkschauplatz der Wiener Staatsoper ihren glanzvollen Auftritt haben. Insgesamt erstreckt sich das diesjährige sommerliche Musikerlebnis in Sachen Jazz, Soul, Rhythm & Blues und noch viel mehr von 9. Juni bis 10. Juli. Das Vorspiel am 9. Juni bestreitet der italienische Pianist, Schüler von unter anderem Luciano Berio und Schöpfer von Filmmusik, Ludovico Einaudi, in der Wiener Stadthalle. Richtig schön jazzig wird’s dann mit Ulrich Drechsler und seiner Hommage an Thelonius Monk am 29. Juni im Alten Rathaus — und dann verdichtet sich das Geschehen.

Mittlerweile fast schon Stammgast beim JazzFest Wien, wird Thomas Quasthoff diesmal mit dem Deutschen Popsänger Max Mutzke zusammenkommen und am Klavier begleitet von Frank Chestanier sich möglicherweise in eher soulige Gefilde begeben (3. 7.). Herbie Hancock, kongenialer Weggefährte von Miles Davis oder Wayne Shorter und immer wieder experimentierfreudig, wird in Quintett-Formation einkehren (4. 7.), und gediegene weibliche Stimmkraft ist von Dee Dee Bridgewater und Madeleine Peyroux zu erwarten (5. 7.). Den Arkadenhof des Wiener Rathauses wird schließlich der norwegische Saxophonist Jan Garbarek in hypnotisch-meditative Schwingungen versetzen. Das tut dem Ort sicher gut....

figure 1

Hypnotisch-meditative Klänge für das Rathaus: Jan Garbarek

Photo: © Guri Dahl

Informationen: www.jazzfest.wien

Roboter Unter Uns

Design überwindet Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine

Künstliche Intelligenz, umgangssprachlich gerne mit dem Begriff Roboter versehen, kommt in immer mehr Lebens- und Arbeitsbereichen zum Einsatz. Gerade auch im Bereich der Pflege scheint sich da ein Hoffnungsfeld zu eröffnen (siehe auch procare 8/2016). Dabei geht es freilich nicht nur um technische Lösungen, sondern auch um die Formgestaltung. Diesen Aspekt präsentiert das Vitra Design Museum im Deutsch-Französisch-Schweizerischen Grenzbereich in Weil am Rhein/Basel noch bis 14. April unter dem Titel „Hello, Robot. Design zwischen Mensch und Maschine“

Sie bauen Autos und Waschmaschinen, transportieren uns in selbstfahrenden Zügen von einem Flughafenterminal zum anderen und treten auch in verschiedensten anderen Formen in Erscheinung — von kommunizierenden Haushaltsgeräten, dem sogenannten Internet der Dinge, bis zu selbstlernenden Algorithmen in Computerprogrammen, kurz Bots genannt. Das birgt Risiken und Gefahren aber auch Chancen. Man muss es zu nützen wissen und Designer gestalten die Schnittstellen zwischen Mensch und Maschine. Sie wirken prägend daran mit, wie und wo wir Robotern begegnen, welche Beziehung wir zu ihnen aufbauen und wie wir mit ihnen interagieren — oder sie mit uns.

figure 2

Vincent Fournier, »Reem B #5 [Pal], Barcelona, Spain«, aus: »The Man Machine«, 2010

© Vincent Fournier

In Form von mehr als 200 Exponaten aus Design und Kunst zeigt das außergewöhnliche Designmuseum dessen markantes Hauptgebäude von Frank Gehry stammt, die vielfältigen Einsatzbereiche: Roboter aus dem Wohn- und Pflegebereich und der Industrie, Computerspiele, Medieninstallationen sowie Beispiele aus Film und Literatur. Gleichzeitig öffnet die Schau den Blick für die ethischen, sozialen und politischen Fragen, die damit verbunden sind und stellt 14 Fragen, die der Besucher für sich selbst beantworten und damit zur Reflexion angeregt werden soll. Beispielsweise: Glauben Sie an Tod und Wiedergeburt von Dingen? Hätten Sie gerne, dass sich ein Roboter um Sie kümmert? Oder auch: Wie fühlen Sie sich dabei, dass Objekte Gefühle für Sie empfinden? Die Liste der beteiligten Künstler reicht von Woody Allen über Björk bis zur NASA und dem Niederländer Rafaël Rozendaal.

Vitra Design Museum, Charles-Eames-Straße 2, D- 79576 Weil am Rhein, Deutschland, E-Mail: info@design-museum.de, Internet: www.design-museum.de

figure 3

Hajime Sorayama, Sony Corporation, »AIBO Entertainment Robot (ERS-110)«, 1999 Privatsammlung

Photo: © Andreas Sütterlin, 2016