Zusammenfassung
Foulkes’ erstmals 1943 veröffentlichter und aktuell nur in Auszügen in den Selected Papers (1990) zugänglicher Text „Psycho-Analysis and Crime“ steht in der Tradition der Psychoanalyse und psychoanalytisch inspirierter Sozialforschung in der Auseinandersetzung mit delinquentem Verhalten. In der Entwicklung seines Werkes erscheint der Text besonders bedeutsam, weil er den Übergang von Foulkes vom freudianischen Psychoanalytiker hin zum Begründer der Gruppenanalyse markiert.
Abstract
Foulkes’ paper on “Psycho-Analysis and Crime” was first published in 1943. Today, only parts of this paper are published in the Selected Papers (1990). Foulkes’ paper is part of the tradition of psychoanalytic work and psychoanalytically inspired social research in delinquent behaviour. The paper is of special interest for the development of Foulkes’ works as it seems to mark the transition from a Freudian psychoanalyst to the founder of Group Analysis.
Notes
Leon Radzinowicz (1906–1999), emigrierte 1938 aus Polen nach England, 1959 Direktor des kriminologischen Institutes an der Universität Cambridge.
James William Cecil Turner (1886–1968), Rechtswissenschaftler (Römisches Recht und Strafrecht).
Cyril Burt (1883–1971), Psychologe, gilt als weltweit erster Schulpsychologe und Begründer der pädagogischen Psychologie in England, Lehrer von Eysenck, Cattell und Jensen. Bekannt vor allem wegen seiner Zwillingsstudien und daraus abgeleiteten Thesen zur Intelligenz, die er im Wesentlichen als vererbt ansah. Daneben arbeitete er auf dem Gebiet der Persönlichkeitsforschung, hat wesentlich die Faktorenanalyse mitentwickelt und sich mit Jugendkriminalität beschäftigt. Nach seinem Tod wurde festgestellt, dass seine Daten zur Zwillingsforschung zum Teil wohl falsch oder sogar gefälscht waren [Burbridge D (2006) Burt’s twins: a question of numbers. J Hist Behav Sci 42:335–352].
Anmerkung der Übersetzer: Foulkes gebraucht die englische Übersetzung „instinct“, die wir konsequent mit „Trieb“ übersetzen, entsprechend der Standard-Edition von Freuds gesammelten Schriften [Laplanche J, Pontalis J-B (1973) Das Vokabular der Psychoanalyse, Bd II. Suhrkamp, Frankfurt, S 526].
Übrigens scheint die Unterbringung in guten Pflegestellen die vielversprechendste dieser Methoden zu sein.
Alle Fälle waren im Judge Baker Guidance Center gut bekannt und wurden dort regelmäßig untersucht. Dieses Zentrum hat finanziell zu den Fördermitteln beigetragen, die es den beiden Psychoanalytikern ermöglichte, ihre Forschungsarbeit durchzuführen.
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Aus dem Englischen übersetzt von Tilmann Kluttig und Klaus Hoffmann, Reichenau sowie Dieter Nitzgen, Malsburg – Marzell.
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Foulkes†, S.H. Psychoanalyse und Verbrechen. Forum Psychoanal 29, 85–113 (2013). https://doi.org/10.1007/s00451-013-0129-0
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