Gestaltung und Wahrnehmung niedrigschwelliger Angebote für ältere Migranten im Stadtteil

Zusammenfassung

Hintergrund

In Deutschland besteht immer noch eine problematische Situation für ältere Migranten, die durch Armut, Unwissen über das Gesundheitssystem, Generationenkonflikte und Ausgrenzung charakterisiert werden kann.

Ziel der Arbeit

Gegenstand des Beitrags ist die Analyse der Chancen für eine soziale Teilhabe älterer Migranten aus 2 Blickwinkeln.

Material und Methoden

Die Einschätzungen beziehen sich auf das Forschungsprojekt „Kulturen der Sozialen Teilhabe im Stadtteil (KUSTIS)“ der Förderlinie „Soziale Innovationen für Lebensqualität im Alter“ (SILQUA) und präsentieren ausgewählte Ergebnisse von 2 Teilprojekten. Der Untersuchungsansatz ist fokussiert auf die beiden Bremer Stadtteile Vahr und Gröpelingen mit einem überdurchschnittlichen Anteil an russisch- und türkischstämmiger Bevölkerung. Die Datenbasis beruht auf leitfadengestützten Interviews. Der 1. Teil des Beitrags beschreibt die Erfahrungen von 40 älteren Migranten ab 60 Jahren im Hinblick auf ihre erlebte Unterstützung durch niedrigschwellige Angebote von freiwillig engagierten Migranten in den Bremer Stadtteilen. Gleichzeitig erfolgt eine Betrachtung ihrer Wünsche und Bedarfe. Der 2. Teil des Beitrags geht auf die Förderung des freiwilligen Engagements für ältere Migranten im interkulturellen Kontext ein und stellt die Sichtweisen der freiwillig Engagierten in den Mittelpunkt (28 Einzelinterviews und 4 Fokusgruppen).

Ergebnisse und Schlussfolgerung

Beide Schwerpunkte ergänzen sich zu einer ganzheitlichen Sicht auf niedrigschwellige Angebote für ältere Migranten. Die Analyse lässt die Bedeutung von Migrantenorganisationen für die soziale Teilhabe, die Heterogenität von Lebenslagen, Engagementmotiven und Tätigkeiten sowie die Bedarfe nach gesellschaftlicher Anerkennung erkennen.

Abstract

Background

There is still a problematic situation in Germany for older migrants, who can be characterized by poverty, lack of knowledge of the healthcare system, generation conflicts and social exclusion.

Aim

The objective of this article is the analysis of the chances for social participation of older migrants from two perspectives.

Material and methods

This qualitative study is based on an interdisciplinary research project sponsored by the German Federal Ministry of Education and Research entitled “Cultures of social participation in local communities" (KUSTIS) from the promotion program "Social innovations for quality of life in old age " (SILQUA) and presents selected results from two subprojects. The investigation explored the possibilities for social participation by older migrants in two suburbs of Bremen in Germany, Gröpelingen and Vahr, which have higher than average migrant Turkish and Russian populations. The results of the 3-year study are presented. The first subproject looked at how 40 migrants aged 60 years and over perceived the support from migrant low threshold services and focused on their wishes and needs using a qualitative content analysis. The second subproject investigated the voluntary engagement for older migrants in an intercultural context through considering the views of volunteers who worked with older migrants (28 interviews and 4 focus groups).

Results and conclusion

Both subprojects complement each other to provide an integrated view of low threshold services for older migrants. The analysis shows the significance of migrant organizations for social participation, the heterogeneity of life circumstances, the motivation of engagement and the need for social acknowledgement.