Zusammenfassung
Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland gehört zu den ältesten gesundheitlichen Sicherungssystemen weltweit. Hervorgegangen aus der Bismarckschen Sozialgesetzgebung wird dieses System durch ein selbstverwaltetes Gremium gesteuert, in dem Vertreter der Krankenkassen und der Leistungserbringer gemeinsam darüber entscheiden, welche medizinischen Maßnahmen in welchem Umfang erstattet werden. Angesichts wachsender Gesundheitsausgaben, auch und gerade in der Onkologie, wird dabei der Ruf nach einer gesellschaftlichen Diskussion über die Priorisierung von Gesundheitsleistungen und die Allokation der Mittel immer lauter. Die Antwort darauf ist eng verknüpft mit der Debatte über Qualität in der Krankenversorgung, wie sie gemessen werden kann und wie viel die Gesellschaft für mehr Qualität zu zahlen bereit ist. Der Artikel stellt die Rolle des Nationalen Krebsplans in diesem Zusammenhang dar, aufgezeigt wird ferner, welche Vorteile Zentren als sektorenübergreifende Netzwerke für die Versorgung von Krebspatienten bringen können und welche Ansatzpunkte die Zertifizierung zur Verbesserung der Versorgungsqualität bietet.
Abstract
The statutory health insurance system in Germany is one of the oldest healthcare systems worldwide. Originating from the social legislation of Otto von Bismarck, this system is controlled by a self-governing body of health insurance companies and healthcare providers, who jointly decide which medical measures are refunded and to what extent. Due to increasing healthcare expenditure, even and especially in oncology, the call for a public debate on prioritization of healthcare services and the allocation of resources is getting louder. The answers to these questions are closely linked to the debate on quality in healthcare, how it can be measured and how much society is willing to pay for higher quality. This article discusses the role of the National Cancer Plan in this context. It also shows the benefits that cancer centers as intersectoral networks can bring to cancer treatment and which possibilities certification provides to achieve improvements in the quality of healthcare.
Literatur
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Kowalski C, Wesselmann S (2016) Orientierung in komplexer Versorgungslandschaft. Perspektiven der Onkologie. Dtsch Arztebl: doi:10.3238/PersOnko/2016.02.12.12
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Interessenkonflikt
Die Deutsche Krebsgesellschaft ist Initiatorin der im Text genannten Zertifizierung von Zentren. J. Bruns, S. Wesselmann, K. Mugele und C. Kowalski geben an, dass abgesehen davon keine Interessenkonflikte bestehen.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Redaktion
W. Jonat, Kiel
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Bruns, J., Wesselmann, S., Mugele, K. et al. Krebsmedizin zwischen Qualität und Kostendiskussion. Gynäkologe 49, 513–517 (2016). https://doi.org/10.1007/s00129-016-3882-5
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