Zusammenfassung
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1.
Kephalometrische Untersuchungen der Längenbeziehung von Oberkiefer zu Unterkiefer be Distalbißfällen ergaben sehr unterschiedliche Befunde. Während in 40% der untersuchten Fälle eine übereinstimmende Längenentwicklung beider Kiefer festgestellt wurde, konnte in den restlichen 60% eine weitgehende Inkongruenz beobachtet werden. Es waren also kurze Oberkiefer mit langem Unterkiefer und lange Oberkiefer mit kurzem Unterkiefer vergesell schaftet.
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2.
Die Einlagerung des Oberkiefers in den Gesichtsschädel ist bei der Untersuchung der Distalbißfälle zu beachten. Auch hier wurden die unterschiedlichsten Befunde ermittelt. Kurze Oberkiefer, die verhältnismäßig weit vorn lagen, und lange Oberkiefer in Retroposition.
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3.
Diese z. T. gegensätzlichen Befunderhebungen haben auf unsere Behandlungsplanung bezüglich der Behebung des Distalbisses nur relativ wenig Einfluß.
Unser Vorgehen mit der vergleichenden Betrachtung des Gesichtsprofils zunächst bei Schlußbißstellung und dann bei in Regelbiß vorgeschobenem Unterkiefer hat sich bewährt. Trotzdem ist die Frage noch weitgehend ungeklärt, in welchem Ausmaß das zu Behandlungsbeginn angestrebte Profil mit dem tatsächlich nach Behandlungsabschluß bestehenden Gesichtsprofil übereinstimmt.
Literatur
Schmuth, G., und K. H. Tiegelkamp. Dtsch. Zahnärztebl.1957. H. 6.— Tiegelkamp, K. H., Dtsch. zahnärztl. Zschr. 1960, H. 1.
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Tiegelkamp, K.H. Beziehungen zwischen Oberkiefer- und Unterkieferlänge bei Distalbißfällen. Fortschritte der Kieferorthopädie 22, 211–219 (1961). https://doi.org/10.1007/BF02166230
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF02166230