Zusammenfassung
Ein vom Verfasser aufgestelltes allgemeines Wahrnehmungsgesetz wird auf Beobachtungen mit dem Fernrohr angewandt. Solange die Austrittspupille des Fernrohrs kleiner bleibt als die Augenpupille, ist fÜr die Sichtungsschwellen sowie fÜr die Nutzleistung des Fernrohrs gegenÜber dem unbewaffneten Auge das Produkt aus der Vergrößerung des Fernrohrs und seiner Austrittspupille, also die Größe des Objektivs maßgebend. Überschreitet die Austrittspupille des Fernrohrs die Augenpupille, so wird allein die Fernrohrvergrößerung maßgeblich. Die theoretisch höchste Nutzleistung wird numerisch gleich dem Zahlenwert der Fernrohrvergrößerung; sie wird aber in Wirklichkeit wegen der Lichtverluste im Fernrohr niemals ganz erreicht. FÜr kleine Kontraste sinkt im Bereiche kleinster Leuchtdichten die Fernrohrleistung unter die des unbewaffneten Auges. Das Optimum der Kontrastschwellenleistung liegt fÜr größere Sehwinkel immer, fÜr kleine Sehwinkel nur bei größerem Objektivdurchmesser im Bereiche des Nachtsehens. Die VergÜtung des Fernrohrs wirkt sich, namentlich im Dämmerungsund im Nachtsehen, um so vorteilhafter aus, je höher die Leistung des Fernrohrs schon vorher war. Das Wahrnehmungsgesetz stellt die bisher vorliegenden Messungen der Sichtung mit binokularen Erdfernrohren befriedigend dar.
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Prof.Cl. Schaefer zum 70. Geburtstag gewidmet.
Die Redaktion hat diese Arbeit angenommen, damit alle HerrnClemens Schaefer gewidmeten Arbeiten an derselben Stelle erscheinen. Im allgemeinen vertritt sie den Standpunkt, daß Arbeiten Über optische Instrumente in anderen Zeitschriften ihren naturgemäßen Platz finden.
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Berek, M. Die Nutzleistung binokularer Erdfernrohre. Z. Physik 125, 657–678 (1949). https://doi.org/10.1007/BF01331410
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