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Prognose und Therapie der Pneumokokken-Meningitis

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Zusammenfassung

Von 33 Pneumokokken-Meningitiden (darunter 28 Säuglinge) der Düsseldorfer Kinderklinik konnten 21 Kinder (19 Säuglinge) durch die kombinierte Sulfonamid-Penicillintherapie und intralumbalen Penicillingaben geheilt werden. 17 dieser Kinder, deren Entlassung schon weiter zurücklag, wurden nachuntersucht; 13 waren völlig gesund, 4 zeigten eine Defektheilung (Hydrocephalus, Lähmungen, Idiotie). Während sich in 3 Fällen der Hirnschaden bereits in der Klinik gezeigt, hatte, wurden bei dem vierten Kind erst mehrere Wochen nach der Entlassung die ersten Zeichen des Defektes offenkundig; das Kind ist jetzt mit fast 4 Jahren völlig idiotisch. Dieser Verlauf zeigt, daß mit Abheilen der Meningitis auch bei gutem und geistig normalem Befinden des Säuglings noch keine ganz sichere Prognose für eine normale Weiterentwicklung gestellt werden kann. Unter den 12 Todesfällen sind 9 Säuglinge, von denen 7 in einem septischen Zustand schwerkrank oder moribund zur Aufnahme kamen und bereits innerhalb des ersten Tages, ohne auf die Therapie anzusprechen, verstarben; 2 weitere Kinder kamen erst nach mehreren Meningitis-Rezidiven ad exitum. Letztere sind durch eine möglichst hohe Dosierung, die vor allem über längere Zeit durch-geführt wird, offenbar weitgehend zu vermeiden. Weiterhin kann die —wenn nötig — operative Ausschaltung eines primären Herdes (in unserem Krankengut meist Otitiden, dabei 5 Antrotomien) wesentlich zur Ausheilung der Meningitis und zur Verhütung etwaiger Rezidive beitragen. Eine Defektheilung als Meningitisfolge ist nicht vorauszusehen und sicher auch nicht regelmäßig zu verhindern; daß von anderer Seite hierbei dem intralumbal gegebenen Penicillin eine auslösende Wirkung beigemessen wird, erscheint uns bei vorsichtiger Dosierung und guter Verdünnung unwahrscheinlich. In letzter Zeit sind durch zusätzliche Gaben von Streptomycin und Aureomycin größere Heilerfolge als bisher erzielt worden. Auch wir haben mit dieser Therapie begonnen und bisher einen recht günstigen Eindruck erhalten.

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Urban, N., Stechern, A. Prognose und Therapie der Pneumokokken-Meningitis. Z. Kinder-Heilk. 70, 411–418 (1951). https://doi.org/10.1007/BF00438800

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