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Zusammenfassung

Kulturelle Bildung ist Teil einer umfassenden Grundbildung des Menschen. Sie dient der Entfaltung individueller expressiver Bedürfnisse und Interessen, der Tradierung kultureller und musisch-ästhetischer Praktiken und ermöglicht die aktive Beteiligung am kulturellen Leben. Das zunehmende Interesse an Daten zur Situation kultureller Bildung in Deutschland spiegelt sich im Auftrag an die Autorengruppe Bildungsberichterstattung, in den Bildungsbericht 2012 das Schwerpunktthema „Kulturelle/musisch-ästhetische Bildung im Lebenslauf“ aufzunehmen. In diesem Beitrag wird der Begriff der kulturellen Bildung zunächst kurz umrissen und abgegrenzt. Danach wird auf den Indikatorenbegriff und die verfügbaren Datengrundlagen eingegangen. Im Hauptteil werden dann die konzeptionellen Überlegungen zu einer datengestützten Darstellung der kulturellen Bildung ausführlicher dargestellt, um am Ende Perspektiven für Verbesserungen bei der Dauerbeobachtung der kulturellen Bildung in Deutschland zu entwickeln.

Abstract

The arts form an integral part of human education. Arts education contributes to the development of the individual’s expressive needs and interests. It serves to pass on cultural and aesthetic practices and enables active participation in the cultural life of society. Over the last years, the demand for data has been growing, and in 2012, the German Federal Ministry of Education and Research (BMBF), together with the Standing Conference of the Länder Ministers of Education (KMK), commissioned the German national report on education with a specific focus on “cultural and aesthetic education over the life-span”. The present contribution defines the scope of this thematic focus and presents an overview of available data sources for its operationalization. It describes the process of structuring the domain, the construction of statistics and indicators, and outlines ways for further improving the monitoring of arts education in Germany.

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Abb. 1

Notes

  1. Allerdings schließt diese Abgrenzung die Berücksichtigung der künstlerisch-kulturellen Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten mit ihrer Herkunftskultur ein.

  2. Die Professionalisierung für kulturelle Berufe ist in dieser Darstellung ausgespart. Sie setzt in der Regel frühestens in der Sekundarstufe II (z. B. mit der Wahl von Leistungskursen) ein und konzentriert sich auf den Bereich der beruflichen Ausbildung sowie der Hochschulbildung und beruflichen Weiterbildung.

  3. Beispielsweise kann hier auf die Kinder- und Jugendhilfestatistik verwiesen werden, die alle vier Jahre Einrichtungen und Personen zur außerschulischen kulturellen Jugendbildung erfasst. Daneben gibt es statistische Veröffentlichungen zu den soziokulturellen Zentren in Deutschland (Bundesvereinigung Soziokultureller Zentren 2011). Es ist nicht auszuschließen, dass sich beide Statistiken teilweise auf identische Einrichtungen beziehen und folglich Aktivitäten mehrfach erfasst werden. Eine verlässliche statistische Übersicht müsste Mehrfacherfassungen ausschließen.

  4. Wegen der Umstellung der Schulbesuchsdauer an Gymnasien ist es nicht sinnvoll, für das 10. Schuljahr die Schülerstunden in den künstlerischen Fächern auszuweisen.

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Weishaupt, H., Zimmer, K. Indikatoren kultureller Bildung. Z Erziehungswiss 16 (Suppl 3), 83–98 (2013). https://doi.org/10.1007/s11618-013-0438-5

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