Zusammenfassung
In der aktuellen Debatte über die Target2-Salden im Eurosystem wurde zu deren Abbau das Ausgleichsverfahren der Federal Reserve in den USA vorgeschlagen. Der dortige Ausgleichsmechanismus ist jedoch rein bilanzieller Natur und führt lediglich zu einer Neuaufteilung der Aktivseite des konsolidierten Notenbanksystems auf die Teilnotenbanken. Insbesondere bietet dieses Verfahren keine Möglichkeit, den Aufbau der Verrechnungssalden bereits im Vorfeld zu verhindern. Der diskutierte Ausgleich der Target2-Salden beseitigt bestenfalls die Symptome der Krise, er trägt für sich genommen nicht zu deren Lösung bei.
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Dieser Beitrag spiegelt die persönliche Meinung der Autoren wider. Diese entspricht nicht notwendigerweise der Auffassung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Wir danken Wolfgang Glöckler, Malte Hübner und Christoph Hesse für Kommentare und inhaltliche Unterstützung.
Dr. Benjamin Weigert ist Generalsekretär beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in Wiesbaden.
Jens Klose, M.A., ist dort Referent für Geldpolitik.
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Klose, J., Weigert, B. Das Verrechnungssystem der Federal Reserve und seine Übertragbarkeit auf den Euroraum. Wirtschaftsdienst 92, 243–250 (2012). https://doi.org/10.1007/s10273-012-1369-0
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DOI: https://doi.org/10.1007/s10273-012-1369-0