Zusammenfassung
Für Blutspuren auf Glas, mehreren Hölzern und Metallen, die verschiedenen Witterungseinflüssen ausgesetzt waren, wird die Nachweisbarkeit nach 2 als geeignet und einfach erkannten Verfahren untersucht: Vorwiegend wird die mikrospektroskopische Methode des Blutnachweises angewandt. Eine neuartige Zusammenstellung von Mikroskop und großem Gitterspektroskop bietet gewisse Vereinfachungen bei gesteigerter Meßgenauigkeit und ausreichender Empfindlichkeit.
Als ebenso empfindlich und für manche Untersuchungsproben geeigneter erweist sich der fluorescenz-analytische Nachweis des Hämatoporphyrinfarbstoffs im filtrierten ultravioletten Licht.
In 3 Versuchsreihen bewähren sich die beiden Verfahren, auf die man sich nach genauer Prüfung beschränkt hat. Selbst bei stark verwitterten Blutspuren ergeben sich keine wesentlichen Schwierigkeiten für den Nachweis geringster Mengen. Im Zimmer und trockenen Schuppen kann man nach 8–12 Monaten Beobachtungsdauer noch das Methämoglobinspektrum finden. Im Freien erhalten sich nur die Spuren auf Holz wegen dessen Saugfähigkeit länger als 8 Monate als Hämochromogen nachweisbar. Auf Glas und Metall sind sie nach etwa 4 Wochen ausgewaschen. Die Blutspuren im feuchten Keller gehen durch Fäulnis schneller in wasserunlösliches Hämatin über als Proben im Trockenen. Blut reagiert in feuchter Umgebung nicht nur mit Stahl und Eisen besonders schnell, sondern bereits nach einem Tag mit verzinktem Eisenblech unter Bildung von Zinkcarbonat. Die entstandenen Metallverbindungen beeinträchtigen den mikrospektroskopischen und fluorescenz-analytischen Blutnachweis nicht wesentlich.
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Scheller, H. Der Einfluß der Witterung auf den Nachweis von Blutspuren. Dtsch. Z. ges. gerichtl. Med. 28, 217–225 (1937). https://doi.org/10.1007/BF01750490
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01750490