Nach einer laparoskopisch durchgeführten Cholezystektomie und einer Nekrosektomie des Pankreas trat bei einem 48-jährigen Mann eine linksseitige, streng an der Medianlinie des Gesichts begrenzte Flush-Symptomatik auf.
Nach Einleitung der Narkose war unter Ultraschallkontrolle ein zentraler Venenkatheter in die linke V. jugularis int. eingeführt worden. Ein Lokalanästhetikum wurde dabei nicht angewandt. Etwa vier Stunden später kam es zu der Rötung der linken Gesichtshälfte. Weitere Symptome, insbesondere am Auge, im Sinne eines Harlekin- oder eines Horner-Syndroms wurden nicht beobachtet.
Die Rötung kam wahrscheinlich durch eine Verlegung des venösen Rückstroms durch einen Thrombus zustande, der sich an der Katheterspitze gebildet hatte. Diese Vermutung wurde durch den sonografischen Befund erhärtet. Nach Entfernung des Katheters bildete sich der Flush rasch zurück.
Kommentar
Diese Vene hätte man besser in Ruhe gelassen. Man kann sich denken, dass die Symptomatik erhebliche differenzialdiagnostische Denkarbeit ausgelöst hat.
Literatur
P. Koegh und J. Wood (Korres.: peterkeogh@googlemail.com): Hemifacial flushing. New Engl. J. Med. 2013; 386: 374
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Füessl, H.S. Halbseiten-Flush. MMW - Fortschritte der Medizin 155, 36 (2013). https://doi.org/10.1007/s15006-013-0495-y
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