Zusammenfassung
Hintergrund
Die DGUV Vorschrift 2 konkretisiert das Arbeitssicherheitsgesetz (ASiG). Die Studie untersucht die Umsetzung der betriebsärztlichen und sicherheitstechnischen Betreuung in Kleinstbetrieben (≤10 Beschäftigte) und Kleinbetrieben (11–50 Beschäftigte) der Gesundheitsbranche. Sie ermöglicht einen Einblick in Einflussfaktoren, die auf die Auswahl und Umsetzung der vorgegebenen Betreuungsmodelle wirken.
Methodik
Die Querschnittstudie wurde in Hamburg durchgeführt. Die Stichprobe umfasste 221 Unternehmen, darunter ambulante Pflegedienste, Apotheken, Arztpraxen, Friseurbetriebe, Kindertagesstätten, Kosmetikstudios, Massagepraxen, physiotherapeutische Praxen, Tier- und Zahnarztpraxen. Die Erhebung erfolgte von Mai bis Juli 2016 in Form standardisierter Face-to-face-Interviews in den Unternehmen sowie durch Telefoninterviews mit einer Kurzversion des Fragebogens.
Ergebnisse
Es wurden 10 Face-to-face-Interviews und 22 Telefoninterviews in 21 Kleinstbetrieben und 11 Kleinbetrieben durchgeführt, darunter 23 Unternehmen mit Regelbetreuung, 3 Unternehmen mit Alternativbetreuung und 6 Unternehmen ohne ein Betreuungsmodell. 15 Unternehmen hatten eine betriebsärztliche Betreuung umgesetzt, 3 Unternehmen verwiesen Beschäftigte an die Hausärzte. 20 Unternehmen wurden durch eine Fachkraft für Arbeitssicherheit betreut. Defizite waren vorrangig durch Informationslücken und den Kostenfaktor bedingt.
Diskussion
Die Regelbetreuung trägt durch die Delegation von Aufgaben zur Entlastung der Unternehmer bei. Eine Vermittlung der Betreuungskräfte durch den Unfallversicherungsträger kann die Umsetzung der DGUV Vorschrift 2 fördern. Entgegen den Intentionen des ASiG sind Hausärzte wichtige Ansprechpartner der Beschäftigten.
Abstract
Background
The German Statutory Accident Insurance (DGUV) regulation 2 specifies the German Occupational Safety Act. The study investigated if very small (≤10 employees) and small (11–50 employees) companies have implemented consultations by occupational physicians and occupational health and safety practitioners. The study aimed to identify influencing factors, regarding choice and realization of the consultation models offered.
Method
The sample of the cross-sectional study in Hamburg comprised 221 companies, including beauty parlors, day care centers, dental practices, hairdressers, massage practices, medical practices, mobile nursing services, pharmacies, physiotherapy practices and veterinary practices. In spring 2016 structured face-to-face interviews and telephone interviews were conducted.
Results
A total of 10 face-to-face interviews and 22 telephone interviews were conducted in 21 very small and 11 small companies. Of the companies 23 had chosen the regular model, 3 companies the alternative model and 6 companies had not implemented any of the available models. A total of 15 companies were supervised by an occupational physician, 3 companies referred employees to their general practitioner and 20 companies were supervised by an occupational health and safety practitioner. Shortcomings were primarily caused by information deficits and costs.
Conclusion
The regular model contributes to easing the burden on entrepreneurs due to the delegation of tasks. The intermediation of occupational physicians and occupational health and safety practitioners by the accident insurers can promote the implementation of the DGUV regulation 2. Contrary to the intentions of the German Occupational Safety Act, general practitioners are important contact persons for employees.
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S. Steinke, T. Ohnesorge, G. Schedlbauer, A. Schablon und A. Nienhaus geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Steinke, S., Ohnesorge, T., Schedlbauer, G. et al. Betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung in Kleinbetrieben der Gesundheitsbranche. Zbl Arbeitsmed 69, 79–85 (2019). https://doi.org/10.1007/s40664-018-0294-5
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DOI: https://doi.org/10.1007/s40664-018-0294-5