Nach seinem Studium der Biochemie mit Schwerpunkt Pflanzenbiochemie hat sich Mathias Schuppe entschieden, als Doktorand im Bereich der Allergologie zu arbeiten. Jetzt beschäftigt er sich mit der dermalen allergenspezifischen Immuntherapie, einem neuen Ansatz zur Behandlung von Soforttypallergien.
? Wo und an was forschen Sie?
Schuppe: Ich beschäftige mich in der AG Klinisch-Experimentelle Allergologie unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Pfützner mit den immunologischen Mechanismen und der Analyse der Wirksamkeit einer dermalen allergenspezifischen Immuntherapie – kurz AIT – einem neuen Ansatz zur Behandlung von Soforttypallergien.
? Wie sind Sie zur Allergologie gekommen?
Schuppe: Während des Studiums habe ich mich vor allem mit der Pflanzenbiochemie (z. B. RNA-Protein-Interaktionen zur Transkriptionsregulation) beschäftigt. Mich haben jedoch immer schon die immunologischen Mechanismen, die einer Allergie zugrunde liegen, interessiert. Die Verknüpfung von Grundlagenforschung mit der Entwicklung einer neuen Applikationsform der AIT in einem Mausmodell hat seinen besonderen Reiz, weshalb ich meine Doktorarbeit auf diesem Gebiet begonnen habe.
? Was fasziniert Sie an Ihrem Forschungsgebiet?
Schuppe: Wegen der weiten Verbreitung allergischer Erkrankungen und der steigenden Anzahl von Allergikern gilt es, neue Therapien und Anwendungen zu entwickeln, um Allergien erfolgreich zu behandeln. In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit der dermalen AIT. Die Wirksamkeit sowie die immunologischen Mechanismen bei der Entwicklung einer Immuntoleranz mittels dermaler Applikation unterschiedlicher Allergene untersuche ich unter anderem in verschiedenen Mausmodellen.
? Was stört Sie am Forschungsalltag?
Schuppe: Die schwierige Situation bei der Beantragung von Drittmitteln und die Ungewissheit durch befristete Verträge stören mich.
? Welche Fehler der Vergangenheit würden Sie vermeiden, wenn Sie könnten?
Schuppe: Ich würde keine Fehler vermeiden wollen, da man aus Fehlern lernt. Die Forschungsarbeit hat mich dadurch geduldiger und frustrationstoleranter werden lassen.
? Was denken Sie, was wir für die Zukunft in der Allergieforschung brauchen?
Schuppe: Wir benötigen mehr Fördergelder und Investitionen vor allem für den wissenschaftlichen Nachwuchs, um unbefristete Stellen an den Universitäten und Kliniken zu ermöglichen. Dies ist erforderlich, damit die pathophysiologischen Grundlagen der Allergieentstehung und neue Therapieansätze zur Allergiebehandlung erforscht sowie die steigende Anzahl von Allergikern adäquat behandelt werden können.
? Welche Gebiete interessieren Sie abgesehen von der Allergologie?
Schuppe: Neben der Allergologie interessiere ich mich für die Molekularbiologie.
? Wo sehen Sie sich in der Zukunft?
Schuppe: Die Forschung ist für mich weiterhin interessant. Jedoch habe ich mich noch nicht entschieden, ob ich in einem Unternehmen oder einem Forschungsinstitut forschen möchte.
? Was hat Sie dazu bewegt, in der DGAKI-Junior-Member Sektion mitzuarbeiten?
Schuppe: Grund dafür war, dass ich mich mit Wissenschaftlern auf dem Gebiet der Allergieforschung im Rahmen von Kongressen und Workshops austauschen kann. Weiterhin besteht durch die Mitarbeit in der DGAKI-Junior-Member Sektion die Möglichkeit, die Interessen von Nachwuchswissenschaftlern zu vertreten.
! Vielen Dank für das Gespräch!
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Springer Medizin. Von der Biochemie zur Allergologie. Allergo J 26, 66 (2017). https://doi.org/10.1007/s15007-017-1304-1
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