Geteiltes Leid ist halbes Leid: Wie viel an diesem Sinnspruch dran ist, zeigt eine Studie mit Liebespaaren, in der jeweils einer der Partner mit Hitze malträtiert wurde.

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Berührungen wie Händchenhalten sind wichtig für die subjektive Schmerzwahrnehmung.

Soziale Interaktionen sind von größter Bedeutung für die subjektive Schmerzwahrnehmung. Das belegt eine experimentelle Studie mit Liebespaaren. Den Partnern wurde abwechselnd ein Hitzereiz am Unterarm verabreicht, und zwar einmal, während sie die Hand des anderen hielten, und einmal, wenn sie sich nicht berührten.

"Interessanterweise kommt es während des Handhaltens und der Schmerzexposition zu einer signifikanten Kopplung von präfrontalen Kortexarealen", erklärte der Neurologe Prof. Christian Maihöfner. Je stärker die Kopplung, desto stärker reduzierte sich der subjektiv wahrgenommene Schmerz beim malträtierten Partner. Entscheidend war offenbar auch, wie mitfühlend der Andere war: Dessen Empathiefähigkeit korrelierte in der Studie mit einer stärkeren analgetischen Wirkung.

Praxis Update, 23.-24 April 2021, online;

Goldstein P et al. PNAS 2018;115:E2528-2537