Schon länger wird vermutet, dass Patienten mit Reizdarmsyndrom (Irritable Bowel Syndrome, IBS) von einer fäkalen Mikrobiotatransplantation (FMT) profitieren könnten. Die erste randomisierte placebokontrollierte Studie in dieser Indikation bestätigt diese Hoffnung.

Teilnehmer waren 90 Patienten mit einem mindestens mittelschweren IBS (IBS-Severity Scoring System (IBS-SSS) ≥ 175 Punkte). 60 Patienten wurden einer aktiven, 30 einer Placebo-FMT zugeteilt. Für die aktive Therapie wurde Stuhl von zwei gesunden Spendern verwendet, für die Scheintherapie patienteneigener Stuhl.

Eine Reduktion des IBS-SSS um mehr als 75 Punkte nach drei Monaten erreichten 65% der Patienten mit aktiver und 43% mit Placebobehandlung, ein gerade signifikanter Unterschied (p = 0,049). Die Ergebnisse passen zu dem Konzept, wonach die Pathophysiologie beim Reizdarm „eng mit einer Störung der Darmmikrobiota zusammenhängt“, wie die Studienautoren schreiben.