Verlieren schwer kranke Patienten rasch an Gewicht, ist das in der Regel ein schlechtes Zeichen: Nicht selten klopft dann bereits der Tod an die Tür. Doch auch ein schleichender Gewichtsverlust markiert offenbar ein nahes Ende — zumindest bei dicken Darmkrebskranken. Wer über fünf Jahre hinweg zunehmend magerer wird, hat deutlich schlechtere Chancen, die kommenden Jahre zu überleben, als Patienten, die ihr Gewicht halten oder sogar noch zulegen: Die Sterberate ist dann rund doppelt so hoch. Darauf deutet eine Analyse des „Colon Cancer Family Registry (CCFR)“ mit insgesamt 2049 Teilnehmern hin. Die Patienten wurden während der ersten zwei Jahre nach ihrer Krebsdiagnose zu dem Gewicht vor der Diagnose befragt. Im Median fünf Jahre nach der Diagnose wurden die Überlebenden erneut befragt. Fünf Jahre nach der Diagnose hatten 19% der Patienten mindestens 5% ihres Körpergewichts verloren, 48% blieben stabil und 33% hatten mindestens 5% zugelegt. Im zehnten Jahr nach der Diagnose waren 344 Patienten gestorben. Von den Patienten mit Gewichtsverlust starben bis zum zehnten Jahr 30%. Jeweils 14% und 13% waren es bei Darmkrebskranken mit stabilem und gesteigertem Gewicht.