Beeinträchtigung der Blut-Kammerwasser-Schranke nach Implantation von sklerafixierten Hinterkammerlinsen Frühe postoperative Phase und Langzeitergebnisse *

The implantation of transsclerally sutured posterior chamber lenses (PCL) leads to greater trauma to the eye than endocapsular PCL implantation. Persistent breakdown of the blood-aqueous barrier might impair the postoperative long-term prognosis. Using laser-tyndallometry, we quantified the disorder of the barrier function during the early postoperative phase and in the long-term postoperative course for both surgical procedures. During the first 3 postoperative days, flare values were three times higher in the group with transsclerally sutured PCL than in the conventional PCL group. Cell counts after transscleral suture fixation (27.7±18.3/0.075 mm³) decreased slightly during the first 5 postoperative days. In contrast, the conventional PCL group regained the preoperative level (2.5±5.1) after 3 days. After 3 months, no significant differences in flare values and cell counts were seen between the two groups. After implantation of transsclerally sutured posterior chamber lenses, breakdown of the blood-aqueous barrier was initially more pronounced than in conventional PCL implantation. However, the barrier function was re-established equally in both groups in the long term. No signs of a persistent disorder of the barrier were found.

Gegenüber der endokapsulären HKL-Implantation bedeutet die Sklerafixation einer HKL ein größeres operatives Trauma. Eine persistierende Beeinträchtigung der Blut-Kammerwasser-Schranke könnte die langfristige postoperative Prognose verschlechtern. Wir quantifizierten Laser-tyndallometrisch das Ausmaß der Schrankenstörung im Vergleich der beiden Operationsverfahren unmittelbar postoperativ und im Langzeitverlauf. Das Tyndall-Phänomen (Flare) war bei der Gruppe nach Sklerafixation in den ersten 3 postoperativen Tagen gegenüber der Vergleichsgruppe 3mal so ausgeprägt; die Zellzahl (27,7±18,3/0,075 mm³) sank während der ersten 5 Tage geringfügig ab, während sie in der Vergleichsgruppe durchschnittlich bereits am 3. Tag den präoperativen Wert (2,5±5,1) erreicht hatte. Nach 3 Monaten fanden sich zwischen beiden Gruppen für Flare und Zellzahl keine signifikanten Unterschiede mehr. Nach Implantation von sklerafixierten HKL kam es zunächst zu einer deutlicheren Beeinträchtigung der Blut-Kammerwasser-Schranke als nach konventioneller Kataraktchirurgie. Langfristig normalisierte sich die Barrierefunktion jedoch in beiden Gruppen gleichermaßen; Hinweise auf eine persistierende Schrankenstörung fanden sich nicht.