Ein Team aus den USA hat untersucht, welche Alltagsgegenstände am häufigsten kindliche Genitalverletzungen verursachen, die ärztlicher Behandlung bedürfen. Ausgewertet wurde eine Datenbank, die Aufenthalte in den Notaufnahmen von 100 US-amerikanischen Kliniken erfasst [Urology 2022; https://doi.org/h8np]. Einbezogen wurden alle Urogenitalverletzungen von Kindern (bis 19 Jahre) zwischen 2011 und 2020. In dieser Zeit wurden knapp 13.000 derartige Verletzungen registriert. Berücksichtigt wurden nur Unfälle mit Alltagsgegenständen, keine als solche erfassten Missbrauchsfälle oder Verkehrsunfälle.

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Spielplatzgeräte liegen auf Platz 3 der Verursacher von Genitalverletzungen bei Kindern.

Folgende Gegenstände waren am häufigsten für Genitalverletzungen verantwortlich:

  1. 1.

    Fahrräder (9,4 %): Die Kinder rutschten vom Fahrrad ab oder stürzten auf den Lenker.

  2. 2.

    Möbel (4,5 % Betten und 4,1 % Stühle): Ursachen waren vor allem Stürze von Stühlen, missglückte Ausstiege aus dem Hochbett oder unsanfte Landungen auf Kanten/Pfosten beim Springen im Bett.

  3. 3.

    Spielplatzgeräte (6,9 %)

  4. 4.

    Toiletten (4,6 %): Toilettenunfälle gab es vor allem bei den unter fünfjährigen Jungen durch das Einklemmen der Genitalien unter dem Toilettensitz.

  5. 5.

    Badewannen und Duschen (4,4 %): Hier rutschten die Kinder aus und stürzten auf Armaturen oder Spielzeug.

  6. 6.

    Seifen und Badezusätze (4,4 %): Die Pflegemittel verursachten Hautreizungen, Harnstau oder Schmerzen beim Wasserlassen.

  7. 7.

    Rasierer (2,3 %): Verletzungen durch Rasierapparate betrafen vor allem 16- bis 19-jährige Mädchen, die versucht hatten, Schamhaare zu entfernen.

Verletzungen der Harnröhre waren vor allem auf Seifen und Badezusätze (22 %), Möbel (17 %), Spielplatzunfälle (17 %), das Einführen von Fremdkörpern in die Harnröhre (13 %), Fahrräder (10 %) und Schwimmverletzungen zurückzuführen (4 %).

Genitalverletzungen bei unter Fünfjährigen wurden hauptsächlich durch Möbel verursacht (48 %). Bei älteren Kindern waren es eher Sport- und Freizeitunfälle (6-10 Jahre: 41 %; 11-15 Jahre: 25 %; 16-19 Jahre: 12 %).