Zusammenfassung
Aus der Untersuchung ergibt sich:
-
1.
Daß den Einzelionen besondere Bedeutung zugeschrieben werden muß hinsichtlich ihres Einflusses auf die am Aufbau des Nerven beteiligten Gewebe, und zwar sowohl diesen Ionen an und für sich als auch ihnen in Verbindung mit der pH-Änderung des physiologischen Milieus.
-
2.
Daß dabei der — funktionell schon bekannte — Antagonismus Zwischen Alkali- und Erdalkaliionen auchmorphologisch scharf hervortritt, sowie — was zum erstenmal erwiesen wird — hier am Nerven ein bestimmt gerichteter Parallelismus zwischen Struktur und Funktion sich einstellt.
-
3.
Daß dieser Antagonismus sich wiederholt, sobald man die beiden Ionenarten unter pH-Änderung auf den Nerven wirken läßt. (H.- und OH′-Wirkung.)
-
4.
Daß der Beginn einer Strukturänderung stets zuerst in der Umgebung der Lantermannschen Einkerbungen, sowie der Ranvierschen Schnürringe auftritt und mit einer Veränderung des aus verschiedenen Lipoidarten entstehenden Myelins beginnt, so daß man geneigt ist, zu schließen, daß diese Stellen auch für den Stoffaustausch usw. deslebenden Nerven von wesentlicher Bedeutung sind.
-
5.
Daß gewisse Zustandsgrößen der Gewebe beachtet werden müssen, will man ein möglichst angenähertes Bild des physiologischen Zustandes erhalten. Zu diesen Zustandsgrößen gehören vor allem dieIsotonie, dieWasserstoffionenkonzentration, sowie dieIonenkombination.
-
6.
Daß Änderung an den Zustandsgrößen auch Änderungen am Nerven bewirken, die zurückgeführt werden müssen auf Änderungen der einzelnen, die Nervenfasern zusammensetzenden Gewebsarten bzw. Substanzen.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Ettisch, G., Jochims, J. Dunkelfeld-Untersuchungen am überlebenden Nerven. Pflügers Arch. 215, 519–544 (1927). https://doi.org/10.1007/BF01731333
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF01731333