Die Balkanhalbinsel

Zusammenfassung

Im Altertum war die Balkanhalbinsel ziemlich gut bekannt, wenn sie auch wegen ihrer schweren Zugänglichkeit und ihres rauheren Klimas der griechischen und römischen Kultur nicht in vollem Maße teilhaftig gewesen ist. Auch während des Mittelalters hat sich ihre Kenntnis in Byzanz bewahrt. Dann aber hat die Eroberung durch die Türken einen Schleier darüber ausgebreitet, der erst im 19. Jahrhundert allmählich wieder gehoben worden ist. Wie ein außereuropäischer Erdteil ist sie von den europäischen Kulturvölkern allmählich entdeckt und erforscht worden, und erst in den letzten Jahrzehnten haben die Balkanvölker selbst durch staatliche Aufnahmen und private Forschung Anteil daran genommen. Die staatliche Zersplitterung übertrug sich auf die Kartographie und Literatur. Die einzige Kartenaufnahme des ganzen Gebietes ist noch die vom k. k. militärgeographischen Institut herausgegebene Generalkarte von Mittel-Europa 1:200 000, die einzige zusammenfassende geographische Darstellung die von Th. Fischer in der Länderkunde von Europa, II 2, 1890. Für den nördlichen Teil kommt auch Partsch, Mittel-Europa, 1904, für den südlichen Hogarth, The Nearer East, 1902, für einen großen Teil Krebs, Der Kriegsschauplatz auf der Balkanhalbinsel, 1916, in Betracht. Über einen großen Teil der Halbinsel erstrecken sich die Forschungen von Cvijič; soweit sie die Geographie des Menschen betreffen, sind sie in dem Buche: La péninsule balcanique, Paris 1918, zusammengefaßt. Vgl. die Berichte im G. Jb. XVII ff.