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Zusammenfassung

Einer der zwölf Begleiter Columbans ist der hl. Gallus (Gallunus, Gallianus, Gallo, Gallari, Kallech, geb. um 550, † gegen 630?, Fest am 16. Oktober 220). Er folgt seinem Meister in die Verbannung und nach Bregenz. Durch Fieber wird er jedoch gehindert, mit ihm nach dem neuen Missionsgebiet Italien zu ziehen, was ihm den Tadel seines strengen Abtes einträgt. Wenn dieser Gallus auch nicht als Gründer der Abtei St. Gallen betrachtet werden kann 221, so steht doch fest, daß er im Steinachtal als Einsiedler in der sogenannten Galluszelle lebte. Im Jahre 720 legte der Alemanne Otmar (Audomar) als Vorsteher der Galluszelle die Grundlagen für das aufsteigende und sich ausweitende Monasterium St. Gallen 222. Derart wirkte sich noch die irische Tradition lebensmächtig aus. Das Ansehen der Irosdiotten am Oberrhein und im westalpinen Gebiet war außerordentlich. Ältere Verbindungslinien, die nach Hibernien wiesen, wirkten noch darin nach, wenn immer wieder irische Pilger auf ihrer Wallfahrt nach Rom angezogen wurden 223. Otmar hatte überdies ein Spital errichtet. Schon im 9. Jahrhundert besaß die Klosterbibliothek 31 in irischer Manier geschriebene Bände, Büchlein und Quaternionen (Bogen), die wegen ihrer Eigenart in Schrift und Buchmalerei im Katalog in einer eigenen Abteilung als „libri scottice scripti“ 224 aufgezählt werden. Irische Bildung befruchtete sie wie auch sonst den Oberrhein.

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Referenzen

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Schreiber, G. (1956). Gallus. In: Irland im deutschen und abendländischen Sakralraum. Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordhein-Westfalen, vol 9. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-663-02604-4_7

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