Zusammenfassung
Die Anfänge des Fräsens begannen, als die fortgeschrittene Verfeinerung der Fabrikation keine weitere Förderung mit den bekannten Bearbeitungsverfahren mehr erwarten ließ. Sei es bezüglich der Billigkeit oder der Gleichmäßigkeit der herzustellenden Teile. Der Wunsch: „austauschbare Teile“ billig herzustellen, dieses sichere Kennzeichen entwickelter Werkstattechnik war somit der erste Anstoß zu dem neuen Bearbeitungsverfahren. Das Vorbild des Fräsers war die Feile. Gleich ihr, glaubte man der kreisenden Feile lange Zeiten hindurch nur geringe Leistungen zumuten zu können. Erst verhältnismäßig spät sehen wir Fräser und Fräsmaschine die enge Werkstatt des Mechanikers verlassen und den Weg zur Maschinenbauwerkstatt einschlagen. Dort, in der Berührung mit anderen kreisenden Werkzeugen: Langlochbohrer und mehrschneidige Bohrstangen zum Ausbohren der Zylinder usw., mag wohl der Gedanke für die Mischung der viel- und mehrschneidigen kreisenden Werkzeuge entstanden sein, der nach mancherlei Wechselfällen und zahlreichen Verbesserungert — die wir bereits kennen — unsern heutigen Fräser schuf. Sein einstiger Beiname: kreisende Feile, ist jetzt vergessen, weil ihn seine Leistungsfähigkeit bezüglich Spanabnahme ja schon längst mit an die Spitze der spanabhebenden Werkzeuge stellte. Ja, ein wunderlicher Zufall will es, daß durch den Fräser auch die Handfeile in verbesserter Weise hergestellt wird, indem ihre feinen, aber recht ungleichmäßigen Zähne nicht mehr eingehauen werden, sondern in korrekter Weise in gleichmäßiger Verzahnung auf dafür konstruierten Fräsmaschinen erzeugt werden.
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Jurthe, E., Mietzschke, O. (1917). Die Entwicklung der Frästechnik. In: Jurthe, E., Mietzschke, O. (eds) Handbuch der Fräserei. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-42440-7_7
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