Zusammenfassung
Dieses Wort des Confucius deutet nicht nur an, wie man am gründlichsten bis in den Kern einer Persönlichkeit vorzudringen vermag, sondern kann uns auch den Weg weisen, auf dem wir rasch und umfassend zur Erkenntnis der geistigen Physiognomie eines Zeitalters, einer Kultur gelangen. Freilich, so viele Werke sich um den Ablauf und die Entwicklung historischen Geschehens bemühen und dabei auch nicht selten bis zu den bestimmenden Normen, den elementaren Antrieben vorgestoßen sein mögen, so wenig wird die dritte Weisung, zu fragen nach dem Glück, dem höchsten Gut, nach den schöpferischen Zentren, nach dem, worin eine Zeit ihre Befriedigung findet, als notwendige Forschungsaufgabe empfunden. Eines der Werke, das über solche Fragen in dem uns hier beschäftigenden Zeitraum nachdenkt, ist die Darstellung der Kultur und Religion der Germanen von dem großen Dänen Wilhelm Grönbech. Vor allem mit nordgermanischem Quellenmaterial, aber durchaus mit offenem Blick für die Denkmäler des stammverwandten Südens, wird hier zu zeigen versucht, wie die Speisegemeinschaft der innerste Kern der Sippe und überhaupt jedes Kreises war (Dt. Ausgabe 11, 81), dessen Zusammengehörigkeit gleicher Art war wie die des Verwandtenkreises, wie das Opfergelage um Erntesegen und Frieden Verherrlichung der Tischgemeinschaft ist (11, 142).
„Siehe, was einer treibt.
Beobachte, wovon er bestimmt wird.
Untersuche, worin er Befriedigung findet.
Wie kann ein Mensch da entwischen.
Wie kann ein Mensch da entwischen.“
Walter Stach gewidmet zum 1. November 1950.
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Hauck, K. (1950). Rituelle Speisegemeinschaft im 10. und 11. Jahrhundert. In: Bauer, K.H., et al. Studium Generale. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-38240-0_59
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