Zusammenfassung
In der bisher umfassendsten, auf sorgfältigen Quellenstudien beruhenden Darstellung der Entwicklungsgeschichte des ersten Leseunterrichts gibt der 1935 verstorbene Altmeister der Fibelmethodik L. F. Göbelbecker1 einen Abriß über „Die phonetische Methode im letzten Drittel des 19. und zu Anfang des 20. Jahrhunderts“.2 Er wendet sich darin im besonderen gegen die von Gutzmann „aus dem Schultzeschen ‚Gesetz‘“ gezogenen „methodologischen Konsequenzen für die Gestaltung des ersten Leseunterrichts“.3 Wenn auch Göbelbecker und seine Anhänger die Phonetiker als „geborene Spezialisten“ scharf ablehnen und sich gegen eine „folgenschwere Verirrung ins Bereich formalistischer Extreme“4 wenden, so betonen sie doch auch wieder die Notwendigkeit der Anwendung phonetischer Erkenntnisse im Elementarunterricht. Gerade Göbelbecker hebt hervor: „Wohl ist das phonetische Prinzip im Stufengange des grundlegenden Leseunterrichts tunlichst zu beachten, so sehr, daß ich seine Berücksichtigung für selbstverständlich erkläre und jedem Fibelautor, der gröblich dagegen verstößt, die Kompetenz in der Elementarmethode abspreche.“5 Er begrüßt als Fibelschreiber die von der „Sprachphysiologie gewordene Unterstütznng bei Verwirklichung des längst anerkannten Grundsatzes: ‚Vom Leichten zum Schweren!‘“,1 sagt dann aber — und mit Recht —, daß das phonetische Prinzip eben nur ein Prinzip sei, das neben anderen methodologischen Grundsätzen in der Elementarmethodik Berücksichtigung verlange und stellt fest: „Zudem sind selbst die Vertreter der Wissenschaft bezüglich der Reihenfolge der Einzellaute und der Lautverbindungen nicht einig.“2
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Literatur
O. von Essen, Zeitsohr, f. Kinderforsch. 38. Bd., 1. Heft, S. 53–66, 1931.
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Möhring, H. (1938). Lautbildungsschwierigkeit im Deutschen. In: Lautbildungsschwierigkeit im Deutschen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-31563-7_1
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