Zusammenfassung
Jeder Klinikekr kennt und fürchtet in den schwersten Phasen endokriner Erkrankungen akute, dramatisch verlaufende Geistesstörungen. Typischerweise handelt es sich um Bewußtseinsstörungen, nämlich Delirien oder Dämmerzustände oder einfache Verwirrungen, die in Somnolenz und Koma übergehen können; etwas weniger charakteristisch sind Halluzinosen oder bloße Verstimmungen und Erregungen, welch letztere namentlich in den Anfangsstadien schwerer Psychosen und wieder bei beginnender Rekonvaleszenz zu beobachten sind. Oft werden im Verlaufe all dieser Psychosen amnestische Symptome, d. h. die für organische Geistesstörungen typischen Auffassungs-, Gedächtnis- und Merk-Störungen, deutlich. — Derartige Zustände sah man besonders früher häufig, z. B. beim malignen Basedow, bei der Addison-Krise, nach totaler Exstirpation von Schilddrüse oder Nebenschilddrüsen usw. Unter der modernen Therapie sind sie seltener geworden und doch sind sie auch unserer Generation noch zur Genüge bekannt, z. B. im Endstadium eines Sheehan- Syndroms und in der Agonie bei jeder endokrinen Krankheit.
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© 1958 Springer-Verlag oHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Bleuler, M. (1958). Das endokrine Psychosyndrom. In: Nowakowski, H. (eds) Hormone und Psyche die Endokrinologie des Alternden Menschen. Symposion der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, vol 5. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87014-9_2
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