Zusammenfassung
Im Jahr 1970 schien der zivile Überschallflug eine glänzende Zukunft zu haben. Die Concorde, das Schmuckstück der europäischen Luftfahrtindustrie, absolvierte ihre ersten kommerziellen Flüge. Die Energiepreise waren noch niedrig und die USA planten den Bau von mehr als 200 Flugzeugen vom Typ SST (Supersonic Stratospheric Transport), die in 20 km Höhe fliegen und Europa in drei Stunden von Amerika aus erreichbar machen sollten. Der Hin- und Rückflug Paris—New York innerhalb eines Tages wäre Wirklichkeit. Aber dieser Optimismus wurde sofort von einigen amerikanischen Wissenschaftlern gedämpft, die von der Vorstellung aufgeschreckt waren, daß mit einem Mal einige hundert Strahltriebwerke ihre Auspuffgase in die hohe Erdatmosphäre blasen würden. Sie lenkten zum erstenmal die Aufmerksamkeit auf eine mögliche Zerstörung der Ozonschicht. Die Geschichte gab ihnen in zweierlei Hinsicht unrecht: zum einen hat der kommerzielle Überschallflug die Ölkrise nicht überlebt, zum anderen ist es heute wissenschaftlich erwiesen, daß die von Flugzeugen in 8-20 km Höhe emittierten Gase das Ozon keineswegs zerstören, sondern im Gegenteil produzieren. Dennoch bleibt diesen Forschern das Verdienst, auf die Zerbrechlichkeit des Gleichgewichts in der hohen Atmosphäre aufmerksam gemacht und auf diese Weise ein neues Forschungsgebiet eröffnet zu haben. Die Regierungen interessierten sich für die Ozonschicht, nachdem wirtschaftliche oder politische Belange auf dem Spiel standen. In Europa und in den Vereinigten Staaten wurden unverzüglich mehrere Untersuchungskomitees gebildet. 1974, vier Jahre später, arbeiteten in der ganzen Welt einige Dutzend Forscher am Verständnis des Gleichgewichts des atmosphärischen Ozons. Da sorgte dieses erneut für Schlagzeilen.
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Mégie, G. (1991). Einleitung. In: Ozon. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-84156-9_1
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