Zusammenfassung
Mit Begriffen wie Komplexität und Reduktion, Selbstreferenz und Autopoiesis, oder rekursiv-geschlossene Reproduktion bei umweltoffener Irritierbarkeit sind komplizierte theoretische Fragen aufgeworfen, die wir bei den folgenden Überlegungen nicht ständig im Blick behalten können. Wir vereinfachen uns die Darstellung dadurch, daß wir das Verhältnis von System und Umwelt mit dem Begriff der Resonanz beschreiben. Dabei ist vorausgesetzt, daß die moderne Gesellschaft ein System von so hoher Komplexität ist, daß es nicht möglich ist, sie wie eine Art Fabrik als eine Umformung von Inputs in Outputs zu beschreiben. Der Zusammenhang von System und Umwelt wird vielmehr dadurch hergestellt, daß das System seine Selbstreproduktion durch intern zirkuläre Strukturen gegen die Umwelt abschließt und nur ausnahmsweise, nur auf anderen Realitätsebenen, durch Faktoren der Umwelt irritiert, aufgeschaukelt, in Schwingung versetzt werden kann. Eben diesen Fall bezeichnen wir als Resonanz. Man könnte auch an ein Lexikon denken, das (nahezu) alle Begriffe, die es zur Definition von Begriffen benutzt, an der entsprechenden Stelle selbst definiert und nur ausnahmsweise Referenzen auf undefinierbare Begriffe zuläßt.
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© 1986 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Luhmann, N. (1986). Resonanz. In: Ökologische Kommunikation. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-94325-5_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-94325-5_4
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Print ISBN: 978-3-531-11775-1
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