Zusammenfassung
Die innenpolitischen Hauptkonfliktfelder des Vorjahres zeigten 1990 deutliche Folgewirkungen. Das galt für die Grabenkämpfe im Verborgenen zwischen verschiedenen Fraktionen des Hofes ebenso wie für das aufkeimende Drängen nach Öffnung des auf aktuelle Erfordernisse unzureichend eingestellten monarchistischen Systems, aber auch für die ansatzweise Ausweitung der politischen Kräftefelder durch das Wiedererstarken der Gewerkschaftsbewegung, einhergehend mit einer Intensivierung der Arbeitsauseinandersetzungen. Nachdem im November 1989 ein Generalstreik, der die wichtige traditionelle Incwala-Zeremonie zu beeinträchtigen drohte, mit Mühe hatte abgewendet werden können, indem der Premierminister die Auszahlung der seit zwei Jahren überfälligen Gehaltszuschläge für den öffentlichen Dienst einschließlich Lehrerschaft zugesichert hatte (heruntergehandelt auf Nachzahlungen für nur ein Jahr), führte das Ausbleiben der Zahlungen prompt zu erneuten Streikdrohungen im Januar. Diese konterte König Mswati III. anläßlich der Beendigung der Incwala-Zeremonie in völlig ungewohnter Weise und bis dahin ungekannter verbaler Schärfe mit einer Attacke gegen die öffentlich Bediensteten und deren Gewerkschaften, denen er Erpressung des Premierministers in dieser Angelegenheit anlastetet, sowie mit der Verweigerung der Auszahlung.
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© 1990 Leske + Budrich, Opladen
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Baumhögger, G. (1990). Swaziland. In: Hofmeier, R. (eds) Afrika Jahrbuch 1990. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-92637-1_57
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-92637-1_57
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-0890-9
Online ISBN: 978-3-322-92637-1
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