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Zusammenfassung

Der Oberbegriff Unternehmerverbände (genauer: Unternehmensverbände, da in der Regel nicht einzelne Personen, sondern (→) Unternehmen Mitglied sind) bezeichnet Verbände, die als intermediäre Organisationen die wirtschafts-, sozial- und regionalpolitischen Belange der Wirtschaft gegenüber dem politischen System und den Repräsentanten antagonistischer Interessen vertreten. Es lassen sich drei charakteristische Säulen unterscheiden:

  1. a)

    Die Wirtschaftsverbände verfolgen als freiwillige privatrechtliche Zusammenschlüsse die wirtschaftspolitischen Belange der Unternehmen eines Wirtschaftszweiges (sog. Produktmarktinteressen) durch gezielte Einflussnahme auf Regierung, Ministerialbürokratie, Parlament, Parteien und Öffentlichkeit (wirtschaftspolitische Säule ).

  2. b)

    Die Arbeitgeberverbände sind als freiwillige privatrechtliche Zusammenschlüsse für die Sozial-, Bildungs- und Gesellschaftspolitik sowie als Sozialpartner für die tarifpolitische Interessenvertretung (→ Tarifpolitik) der Arbeitgeber gegenüber den (→) Gewerkschaften zuständig. Ihnen ist per Gesetz die Mitwirkung an der Arbeits-und Sozialgerichtsbarkeit und an den Selbstverwaltungsorganen der (→) Sozialversicherungen zugesichert (sozial- bzw. tarifpolitische Säule). Die Arbeitgeberverbände waren historisch gesehen zunächst in Form der sog. Antistreikvereine die Antwort auf die Gründung von Gewerkschaften.

  3. c)

    Die Wirtschaftskammern (Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie Handwerkskammern) nehmen als Körperschaften des öffentlichen Rechts mit gesetzlicher Pflichtmitgliedschaft für alle zur Gewerbesteuer (→ Steuern) veranlagten Betriebe staatliche und halbstaatliche Aufgaben wahr. Sie werden in Selbstverwaltung geführt und vertreten die lokalen bzw. regionalen Interessen der gewerblichen Wirtschaft branchenübergreifend (regionalpolitische Kammersäule).

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© 2005 Springer Fachmedien Wiesbaden

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Henneberger, F. (2005). Unternehmerverbände. In: Schubert, K. (eds) Handwörterbuch des ökonomischen Systems der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80897-4_104

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-322-89970-5

  • Online ISBN: 978-3-322-80897-4

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