Auszug
Im Rahmen staatlicher Daseinsvorsorge (konkret: um eine flächendeckende und einheitliche Postversorgung sicherstellen zu können)1 wurde die Post in Europa traditionell von staatlichen Monopolunternehmen betrieben.2 In Österreich wurden Briefdienste3 bis zu Beginn der 90er Jahre allein durch die Post- und Telegrafendirektion, ein im Regiebetrieb des Bundes geführtes, mit ausschließlichen Rechten ausgestattetes öffentliches Unternehmen, erbracht.4
Zur Bedeutung und Funktion der Post und ihrer Zuordnung zu den Daseinsvorsorgebereichen siehe Hermes, Staatliche Infrastrukturverantwortung, 1998, 224 f.
Für einen Überblick zur Entstehung der Postmonopole in Europa siehe Neu, Marktöffnung im nationalen und internationalen Postwesen, 1999, 9 ff. Zu den ökonomischen Gründen der Gewährung von Ausschließlichkeitsrechten für die Postunternehmen Panzar, Is Postal Services a Natural Monopoly?, in: Crew/Kleindorfer (Hrsg), Competition and Innovation in Postal Services, 1991, 219 ff. Vgl auch VfSlg 11494/1987: „Die die Erwerbsfreiheit beschränkenden Regelungen über den Beförderungsvorbehalt der Post sind als im öffentlichen Interesse gelegene Einschränkungen anzusehen.“
Paketsendungen und Mehrwertdienste (zB Express-Zustellung uä) sind bereits seit längerem auch durch private Unternehmen erbracht worden.
Vgl § 4 altes PostG (BGBl 1957/58 idF BGBl 1996/765): „Die der Post übertragenen Beförderungsleistungen haben in Unterordnung unter die örtlich zuständige Post- und Telegraphendirektion und die Generaldirektion für die Post- und Telegraphenverwaltung die Postämter und ihre Hilfsstellen zu besorgen.“ Näher zur Besorgung der Angelegenheiten des Postwesens durch den Bund Schaginger/Trpin, Postgesetz und Postordnung, 1958, 11 f.
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Grundlegende Literatur
Badura/ von Danwitz/ Herdegen/ Sedemund/ Stern (Hrsg), Beck’scher PostG-Kommentar, 2000
Geradin (Hrsg), The Liberalization of Postal Services in the European Union, 2002
Neu, Marktöffnung im nationalen und internationalen Postwesen, 1999
Schaginger/ Trpin, Postgesetz und Postordnung, 1958
Tettinger, Das aktuelle deutsche Postrecht, NVwZ 2000, 633
von Danwitz, Alternative Zustelldienste und Liberalisierung des Postwesens, 1999
Zorn, Die Sicherstellung gemeinwirtschaftlicher Leistungen in der Europäischen Union, 2000, 180 ff.
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Holoubek, M., Damjanovic, D. (2007). Postrecht. In: Holoubek, M., Potacs, M. (eds) Handbuch des öffentlichen Wirtschaftsrechts. Springers Handbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-36858-9_20
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