Zusammenfassung
High-Dose-Hook-Effekt
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high dose hook effect
FormalPara DefinitionBei Immunreaktionen, besonders Präzipitationsreaktionen, tritt bei sehr hohen Antigenkonzentrationen der High-Dose-Hook-Effekt auf und führt zu falsch niedrigen Werten. Die quantitativen Beziehungen zwischen Antigen (Ag) und Antikörper (Ak) entsprechen der Heidelberger-Kurve. Andere Störungen der Agglutination sind auf den Prozoneneffekt zurückzuführen.
FormalPara BeschreibungBei Ag-Unterschuss werden in einer fast linearen Beziehung einfache Ag-Ak-Komplexe ohne Vernetzung gebildet. In der Äquivalenzzone (2–3 Ak für 1 Ag) bildet sich ein räumliches Netzwerk mit größter Präzipitatmenge. Bei hohem Ag-Überschuss (schwere Erkrankung!) sind alle Bindungsstellen des Ak durch Ag in Form von Ag2Ak abgesättigt und die Quervernetzung entfällt. Der Effekt, auch Prozoneneffekt genannt, tritt besonders bei Sandwich-Immunoassays mit Ein-Schritt-Inkubation auf, da überschüssiges Ag an Fänger-Ak bindet und weniger messbare Sandwich-Komplexe gebildet werden. Es werden falsch niedrige Werte gemessen.
Die Fehler können durch Verdünnung der Probe, Einsatz kleinerer Probenvolumina oder in vielen Fällen durch Einsatz von Zwei-Schritt-Immunoassays vermieden werden. Eine wichtige Variante bei der Turbidimetrie von Analyten mit großer Schwankungsbreite (Ferritin, HCG, AFP) ist auch die Herabsetzung des Messbereichs und die Wiederholung aller darüber liegenden Messwerte nach starker Verdünnung.
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Fiedler, H. (2018). High-Dose-Hook-Effekt. In: Gressner, A., Arndt, T. (eds) Lexikon der Medizinischen Laboratoriumsdiagnostik. Springer Reference Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-49054-9_1446-1
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